Verkehrsberuhigung ist erst mit dem Bau der Westtangente in zwei Jahren zu erwarten

Hittfeld. Die mit dem Bau der so genannten Hittfelder Südspange verbundene Hoffnung auf eine Verkehrsberuhigung des Ortszentrums hat sich nur zum Teil erfüllt. Ein Grund dafür ist nach Angaben von Andreas Schmidt, Sprecher der Gemeinde Seevetal, dass es noch keine weiträumige Beschilderung mit Vorwegweisern gibt. "Außerdem verlassen sich viele Fahrer anscheinend auf Navigationsgeräte, die ihnen immer noch den alten Straßenverlauf empfehlen."

Wie berichtet, wurde die rund 2,4 Kilometer lange und etwa 7,6 Millionen Euro teure "Kreisstraße 77 neu" vor drei Wochen für den Verkehr freigegeben. Grund zur Freude darüber hatten Autofahrer, die bisher teilweise sehr lange genervt an der Ampelkreuzung in der Nähe der A 1-Abfahrt Seevetal-Hittfeld warten mussten, um von der Jesteburger Straße (Landesstraße 213) nach links auf die Lindhorster Straße (Kreisstraße 77) in Fahrtrichtung Maschen abbiegen zu können.

Probleme gibt es dort aber weiterhin, weil die Fahrzeuge der dortigen Autobahnmeisterei bevorrechtigt sind, um im Einsatzfall nicht unnötig lange vor einer roten Ampel warten zu müssen. Im Zusammenspiel mit zwei weiteren Ampeln in der Nähe kommt es derzeit regelmäßig zum Stau des aus südlicher Richtung kommenden Verkehrs am neu gebauten Kreisverkehr zwischen Helmstorf und Hittfeld.

"Wir suchen jetzt nach einer schnellen Lösung", sagt Norbert Fraedrich. Der Hittfelder Bürgermeister hatte das Thema L 213-Ampel daher auf die Tagesordnung der Ortsratssitzung am Dienstagabend gesetzt. "Unser Gremium kann aber nur Empfehlungen abgeben", so Fraedrich weiter. Die Seevetaler Gemeindeverwaltung habe einen Prüfauftrag erhalten, ob die Software zur Steuerung der drei Ampeln optimiert werden kann.

Beruhigen dürfte sich die angespannte Verkehrslage auf der Jesteburger Straße spätestens mit der Freigabe der so genannten Westtangente, deren Baustart inzwischen auf das Jahr 2014 verschoben worden ist. "Aber das hilft uns heute noch nicht weiter", sagt Fraedrich. Er schlägt eine Kontaktschleife vor, die wartenden Einsatzwagen der Straßenmeisterei bei Bedarf Grünlicht verschaffen könnte.

Die Gemeindeverwaltung erörtert diese und weitere Lösungsmöglichkeiten mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehrswesen in Lüneburg. Geschäftsbereichsleiter Dirk Möller schloss geänderte Ampelschaltungen an der L 213 auf Anfrage nicht aus. "Priorität genießt aber in jedem Fall der abfließende Verkehr von der A 1, um Rückstaus auf der Autobahn zu vermeiden."

Für volle Straßen in Hittfeld sorgt zwar voraussichtlich noch bis Ende November der Ausweichverkehr der südlich gelegenen A 7-Baustelle. Auf dem Maschener Kirchweg ist die politisch gewollte Verkehrsberuhigung als Folge der neu gebauten Südspange aber immerhin eingetreten. Die früher oftmals als Schleichweg genutzte Ost-West-Verbindung ist mit ihren Tempo 30- und Rechts-vor-links-Vorschriften inzwischen unattraktiv für den Durchgangsverkehr geworden.