CDU im Kreis Stade will die Einnahmen aus den Geschwindigkeitskontrollen sinnvoll nutzen. Fahranfänger sollen trainiert werden.

Stade. Die CDU im Stader Kreistag will mit einem ungewöhnlichen Vorschlag Fahranfänger sicherer für die Straße machen. Die Christdemokraten fordern ein kreiseigenes, speziell für junge Autofahrer ausgearbeitetes Fahrtraining. Finanziert werden soll dieses Training über die Einnahmen aus den Geschwindigkeitskontrollen der Polizei. Außerdem fordern die Christdemokraten im Kreistag, weitere Einnahmen aus den Geschwindigkeitsüberwachungen in die Nachwuchsarbeit der freiwilligen Jugendfeuerwehren zu investieren. Laut CDU-Antrag, der im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr des Stader Kreistages beraten wird, soll der Kreis in Zukunft 20 000 Euro zur Verfügung stellen, damit die Jugendwehren neue Mitglieder werben können.

Im Landkreis Stade gebe es, so Oliver Grundmann, CDU-Bundestagskandidat und stellvertretender Vorsitzender seiner Kreistagsfraktion, pro Jahr rund 2000 Fahranfänger. "Leider passieren in unserem Kreis immer wieder schwere Verkehrsunfälle mit jungen Fahranfängern. Unter Einfluss von Alkohol, durch unangepasste Fahrweise und durch fehlende Praxis kommt es nahezu wöchentlich zu Unfällen mit Schwerstverletzten und Toten", sagt Grundmann. Seine Fraktion wolle ein "attraktives Sicherheitstraining für Fahranfänger" installieren. Dabei könne der Kreis auf die Erfahrungen von ADAC oder anderen privaten Anbietern solcher Fahrtrainings zurückgreifen. Speziell auf Anfänger zugeschnittene Trainings seien aus Sicht der CDU eine ideale Ergänzung zur regulären Fahrschulausbildung.

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Außerdem sei dieses Angebot eine gute Ergänzung zu den bisherigen Aktivitäten der "Schutzengel". Bei diesem kreisweiten Programm werden Jugendliche in verschiedenen Projekten für die Gefahren im Verkehr sensibilisiert. Seine Fraktion, sagt Oliver Grundmann, sehe es auch als überaus sinnvolle Verwendung der Einnahmen aus den Geschwindigkeitsüberwachungen im Kreisgebiet. Laut CDU-Antrag würde bei einer jährlichen Teilnehmerzahl von 1000 Fahranfängern "bei voller Kostenübernahme durch den Landkreis ein Bedarf von rund 100 000 Euro anfallen".

Genauso sinnvoll sei die Investition der Einnahmen aus den Verkehrskontrollen im Bereich der freiwilligen Feuerwehren. Die Feuerwehren im Kreis Stade seien diejenigen, so Oliver Grundmann, die "herausragende Leistung" bei Rettungseinsätzen zeigten. "Insbesondere bei schweren Verkehrsunfällen geben die Feuerwehrleute alles, um Leib und Leben von verletzten Unfallopfern zu retten", begründet der CDU-Politiker den Antrag seiner Fraktion. Diese Investition sei eine Investition in die Zukunft, denn "die Nachwuchsgewinnung stellt in unser aller Interesse eine zentrale Zukunftsaufgabe dar", so Grundmann. Die CDU würde es zudem begrüßen, wenn das zur Verfügung gestellte Geld nicht nur zur Anwerbung neuer Mitglieder, sondern auch direkt in die Jugendarbeit der freiwilligen Feuerwehren investiert würde. Ein Flächen-Landkreis wie Stade brauche eine ausreichende Zahl an aktiven Feuerwehren.