Jannis Glüsing züchtet Unzertrennliche und siegte mit einem bei der EM der Wellen- und Großsittiche

Mulsum/Karlsruhe. Jannis Glüsing hat gut lachen. Am Sonntag holte der Züchter in Karlsruhe bei der Europameisterschaft der Wellen- und Großsittiche den Titel nach Kutenholz-Mulsum. Der Twen brillierte bei der Papageienart "Die Unzertrennlichen" und darf sich nun offiziell Europameister nennen. Insgesamt 350 Züchter aus zwölf Nationen hatten sich an dem Championat im Badischen beteiligt. Rund 3600 Vögel waren bei den verschiedenen Kategorien und Arten am Start. Bewertet wurden sie von einer erfahrenen Jury der Arbeitsgemeinschaft der Züchter von Großsittich- und Papageienarten.

Bei den Großsittichen wurden insgesamt rund 600 Vögel bewertet, ehe es amtlich wurde: Der schönste Vogel der Gattung Agapornis wildfarbig stammt aus dem Landkreis Stade. "Das ist natürlich eine sehr schöne Anerkennung für die Arbeit, die man als Züchter leistet. Ich freue mich wirklich sehr über diesen Titel", sagte Jannis Glüsing nach der Siegerehrung auf der Bühne der Karlsruher Schwarzwaldhalle unter reichlich Applaus. Der junge Mann, der als Elektriker in Stade arbeitet, hat schon einige Titel auf Landesebene geholt. So wurde er Landesgruppensieger Niedersachsen, auch den Titel als Europajugendsieger bei den "Unzertrennlichen" hatte er bereits geholt - der Titel bei der Europameisterschaft der Herren ist jedoch die vorläufige Krönung in der noch jungen Züchterkarriere des Norddeutschen. Was das Geheimnis seines Zuchterfolges ist? "In erster Linie basiert das natürlich auf der Liebe zu den Vögeln. Das ist ganz entscheidend. Schließlich verbringt man mehrere Stunden täglich mit der Pflege und Fütterung der Tiere. Man muss generell akribisch arbeiten und ein gutes Auge haben", erklärt der Kutenholzer. Auch das Experimentieren bei der Kreuzung ist für den Züchter höchst interessant.

Am besten gefällt ihm die Farbe seiner Großsittiche, die zu den Zwergpapageien zählen. "Aber das sind ja auch sonst ganz lustige Kerlchen", sagt Jannis Glüsing schmunzelnd, während er auf seinen farbenfrohen Champion im Käfig deutet, der munter von Ast zu Ast springt. Eines ist ganz offensichtlich. Die gut 650 Kilometer lange Anreise von Nord- nach Süddeutschland haben sich für den Mulsumer gelohnt.

Züchter aus Frankreich, der Schweiz, Luxemburg, Tschechien oder Belgien und natürlich aus Deutschland verwies der junge Mann aus Niedersachsen auf die Plätze. Da wurde die Rückfahrt in die weit entfernte Heimat für den Elektriker aus der Samtgemeinde Fredenbeck, der seit 2004 züchtet, geradezu zu einer Spazierfahrt.