Kreistag entscheidet am Donnerstag über Standort neuer Integrierter Gesamtschule (IGS)

Winsen. Hittfeld soll Standort einer Integrierten Gesamtschule (IGS) werden. Diese Empfehlung haben die 36 Mitglieder des Schulausschuss des Landkreises Harburg bei ihrer gestrigen Sitzung mit vier Gegenstimmen beschlossen. Die endgültige Entscheidung über den dritten IGS-Standort in der Region trifft der 63 Abgeordnete zählende Kreistag, der am Donnerstag um 15 Uhr im Veranstaltungszentrum Burg Seevetal zusammentritt.

Wie berichtet, fordert die Initiative Integrierte Gesamtschule Seevetal eine schnelle politische Entscheidung darüber, wo neben den bestehenden IGS-Einrichtungen in Buchholz und Winsen künftig Kinder mit Empfehlungen für Hauptschule, Realschule und Gymnasium unter einem Dach lernen sollen.

Das Ziel sei, die Jesteburger Oberschule mit gymnasialem Zweig zu entlasten, die von 170 Elternpaaren als Alternative für die noch fehlende dritte IGS im Landkreis Harburg genutzt werde. Die dortigen Kapazitäten erreichten bereits heute ihre Grenzen. Unterricht in Containern auf dem Schulgrundstück ist für die Seevetaler Initiative kein Ersatz für Lernen in modern ausgestatteten Klassenräume.

Auch ein Ausweichen auf freie Räume in Hittfeld und Hanstedt ist für die Elterninitiative nur zweite Wahl. Stattdessen sollten die laut Kreisverwaltung anstehenden Modernisierungen an den möglichen IGS-Standorten Hittfeld und Meckelfeld für die Umgestaltung zu einer dreigliedrigen Schule unter einem Dach mitgenutzt werden. Eine schnelle Entscheidung sei im Interesse aller Eltern im Landkreis Harburg.

Erwachsene, die ihre Kinder im Frühjahr für die ersten bis dritten Klassen in der Stadt Buchholz sowie in den Gemeinden Rosengarten, Seevetal und Stelle angemeldet haben, erhielten vor einem Vierteljahr Post von der Landkreisverwaltung. Mit einer Elternbefragung sollte das Interesse an der Einrichtung einer weiteren Integrierten Gesamtschule in der Region ermittelt werden. Als mögliche Standorte standen Hittfeld, Meckelfeld und Nenndorf zur Auswahl.

Das Ergebnis von 1435 Stimmen für und 499 gegen eine dritte IGS veranlasste die Gruppe von Grünen und Linke im Kreistag, zu fordern, sowohl in Hittfeld als auch in Nenndorf eine IGS einzurichten. "Die Mehrzahl der Eltern ist nicht an einer Vielzahl unterschiedlicher Schulformen interessiert", sagt Karina Kressel, Grünen-Kreistagsabgeordnete aus Hittfeld.

"Sie wollen eine Schule, die die bestmögliche pädagogische Betreuung für ihre Kinder gewährleistet", so Kressels Parteikollege Volkmar Block aus Ehestorf. Für Hittfeld votierten bei der Befragung mit einer Rücklaufquote von mehr als 50 Prozent 440, für Nenndorf 332 Eltern. Der dritte mögliche Standort Meckelfeld bekam 194 Stimmen und war schon vor der gestrigen Abstimmung aus dem Rennen.

Neben den Grünen-Abgeordneten Kressel und Block stimmten gestern auch die CDU-Vertreter Maximilian Leroux aus Sottorf und Barbara Schlarmann aus Winsen gegen den mit erwarteten Baukosten von 2,5 Millionen Euro weitaus günstigsten Kompromissvorschlag Hittfeld.