Aktionsgemeinschaft und Citymanagement fusionieren zum Citymanagement Harburg. Dort sollen alle Ziele und Vorstellungen gebündelt werden.

Harburg. Die Fusion der Harburger Aktionsgemeinschaft und des Citymanagements ist besiegelt. Beide Institutionen gehen künftig im Verein Citymanagement Harburg auf. Nach intensiven Verhandlungen steht jetzt der Eintrag ins Hamburger Vereinsregister an. Hintergrund der Fusion sei, so Karstadt-Filialgeschäftsführer Thomas Diebold, der künftige Vorstandsvorsitzende des neuen Vereins, "das Kuddelmuddel der verschiedenen Akteure, die eigentlich alle dasselbe Ziel hätten, nämlich Harburg nach vorne zu bringen", zu beseitigen. Künftig sollen im Verein alle Ziele und Vorstellungen gebündelt werden. Man werde als Einheit für Harburg werben, heißt es. Matthias Heckmann, bisher Citymanager, soll auch künftig für den Verein sprechen. "Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, Herrn Heckmann auch für die kommenden Jahre für uns zu gewinnen und können somit auf seine reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen und eine kontinuierliche Weiterführung der Arbeit garantieren", sagt Diebold. Auch die Initiative Sand ist komplett in dem neuen Verein aufgegangen.

Die Fusion habe nahegelegen, so Diebold, nicht nur um Synergien zu nutzen und Strukturen zu vereinfachen. Bereits vor der Fusion seien viele wichtige Entscheidungen in der Lenkungsgruppe gemeinsam getroffen worden. Wichtig sei es jetzt, auch nach außen mit einem Gesicht aufzutreten. Die Finanzierung des neuen Citymanagements Harburg für die nächsten drei Jahre Innenstadtentwicklung steht: 480 000 Euro pro Jahr investieren der Bezirk Harburg (50 000 Euro), die Sparkasse Harburg-Buxtehude, das ECE Phoenix Center und der Verein selbst mit seinen Mitgliedsbeiträgen. Auch wenn das Budget um rund 100 000 Euro gekürzt worden sei, könne das neue Citymanagement, so Heckmann, mit "den selben Bordmitteln wie bislang weiterarbeiten". Das höhere Investitionsvolumen der ersten drei Jahre erkläre sich durch erste größere Anschaffungen, die zum Start der Werbegemeinschaft für Harburgs Kaufmannschaft nötig gewesen seien. "Wir verstehen uns auch als Dienstleister für unsere Mitglieder und wollen gemeinsam für eine starke Harburger Innenstadt kämpfen", sagt Matthias Heckmann. Zum Vorstand gehört mit Udo Stein auch ein Vertreter des Harburger Wirtschaftsvereins.

Eine enge Kooperation ist auch mit den beiden BID Sand und Lüneburger Straße geplant. Erste konkrete Projekte hat Heckmann bereits auf der Agenda. Zu dem Paket gehört unter anderem eine groß angelegte Graffiti-Reinigung in der Harburger Innenstadt. Finanziert wird diese Aktion vom Bezirk. Geplant ist auch ein Konzept für ein Beleuchtungssystem prominenter Harburger Gebäude der Innenstadt und ein Fußgänger-Leitsystem. Ebenfalls auf Heckmanns Agenda steht das weitere Leerstandsmanagement. "Wir arbeiten weiter an unserem Einzelhandelskataster, das uns als Grundlage für das Leerstandmanagement dient", erklärt Matthias Heckmann. Vorrangig seien seine Bemühungen um den Ausbau des Stadtmarketings.

Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt für den Citymanager wird die Mitgliederwerbung sein. Derzeit gehören der Harburger Werbegemeinschaft etwa 50 Mitglieder aus dem Einzelhandel, der Dienstleistungsbranche, aus Grundeigentümern und Gewerbetreibenden an. Diebold hofft, dass sich diese Fusion auch positiv auf die Entwicklung der Mitgliederzahlen auswirkt. "Wir freuen uns über jedes neue Mitglied. Unser Problem dabei ist nur die Tatsache, dass es in der Harburger Innenstadt weniger Inhaber geführte Geschäfte als Filialisten gibt. Und die Filialisten haben in der Regel weniger Interesse daran, sich in unserem Verein zu engagieren", sagt Thomas Diebold.

Heckmann jedenfalls freut sich über das Vertrauen, dass ihm für die kommenden drei Jahre mit seiner Wiederbenennung zum Citymanager ausgesprochen wurde, auch wenn, wie er zugibt, "die Arbeit für die gemeinsame Anstrengung, die Harburger Innenstadt auch nach außen hin mehr zu bewerben und ihren Ruf zu verbessern, mitunter recht frustrierend sein kann".

Als Erfolg kann Heckmann schon mal verkünden, dass das Sponsoring für das Willkommenspaket für die neuen Studenten an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) inzwischen auch stehe. Zum ersten Mal habe er dafür auch die TUHH selbst gewinnen können. Zu Semesterbeginn überreicht das Citymanagement jedem neuen Harburger Studenten eine Umhängetasche mit Starter-Kit für Harburg. Das Motiv der Umhängetaschen ist diesmal die Fassade des neuen Hauptgebäudes der Technischen Universität.