Landkreis Stade warnt vor Zerstörung der Natur zwischen Buxtehude und Neu Wulmstorf . Polizei kündigt schärfere Kontrollen an

Stade/Buxtehude. Der Landkreis Stade schlägt Alarm. Das Landschaftsschutzgebiet "Buxtehuder-Geestrand" zwischen Buxtehude-Ketzendorf und Neu Wulmstorf ist bedroht. Grund sind Menschen, die dort achtlos ihren Müll in die Natur werfen, Lagerfeuer an den Ufern der beiden dortigen Seen machen oder in der hügeligen Landschaft mit ihren Quads oder Cross-Motorrädern fahren.

Inmitten des Landschaftsschutzgebietes können Naturfreunde nicht nur die schöne Landschaft genießen sondern finden auch Plastikflaschen auf den Gewässern, eingewachsenen Müll in den Büschen und zahlreiche Feuerstellen an den Seeufern. Motorfans nutzen die Hügellandschaft zudem für ihre Fahrten. "Geht es so weiter, ist das Landschaftsschutzgebiet mit seiner besonderen Flora und Fauna bald zerstört", heißt es von der Kreisverwaltung. Deshalb sagen der Landkreis Stade, der Grundstückseigentümer, der Ketzendorfer Ortsvorsteher und die Buxtehuder Polizei den Umweltsündern den Kampf an.

In einer gemeinsamen Aufräumaktion wurden an nur einer Stelle acht Radladerschaufeln mit je 1,25 Kubikmeter Picknick-, Grill- und Partymüll, wie zum Beispiel ganze Grills, Zelte, Fleischverpackungen, Decken, Grillkohle und Flaschen per Hand aufgeschaufelt. Um diesen zehn Kubikmeter großen illegalen Müllhaufen mit dem Radlader erreichen zu können, musste der Zugangsweg erst von einigen Ästen und Büschen befreit werden. Vier Helfer waren einen Vormittag mit Schaufel, Motorsäge, Radlader, Trecker und Anhänger im Einsatz.

Die Kosten hierfür übernimmt letztlich der Steuerzahler, weil die Verursacher nicht bekannt sind. Das soll sich bald ändern. Die Polizei wird dieses Gebiet künftig regelmäßig aufsuchen und Fehlverhalten zur Anzeige bringen. Dann können Bußgelder von bis zu 25 000 Euro veranschlagt werden. Weil leider nicht jeder Besucher weiß, wie er sich in der Natur zu verhalten hat, werden dort demnächst an den beliebtesten Stellen große Hinweisschilder mit einfachen Zeichnungen und kurzen Texten aufgestellt - ebenfalls auf Kosten des Steuerzahlers. Trotz der Aufräumaktion befindet sich in den Büschen immer noch zum Teil eingewachsener Müll. Auch die Zugangsbereiche zum Landschaftsschutzgebiet werden immer wieder vermüllt. Daher hofft die Abfallwirtschaft des Landkreises Stade, dass sich mehrere Vereine oder Gruppen finden, die das ungefähr 12 Hektar große Gebiet vom Party- und Picknickmüll befreien würden.

Diese so genannten Wildmüllsammlungen werden vom Landkreis Stade finanziell mit 5 Euro pro Person (maximal 375 Euro pro Gruppe) unterstützt. Genaueres ist unter www.landkreis-stade.de (Suche: "Wildmüll") zu finden. Weitere Infos unter Telefon 04141/1 26 10.