Harburg. Mit sehr persönlichen Worten kommentierte Bezirksamtsleiter Thomas Völsch die Halbzeitbilanz des Projekts "BE.IN! - Berufsorientierung und Integration für Harburger Jugendliche", die von den Organisatoren gestern im FZ Mopsberg am Bürgerzentrum Feuervogel präsentiert wurde. "Die Sicht vieler Menschen auf die Welt ist oft verdrießlich und frustriert. Ich teile diese Sicht nicht. Man kann Zukunft gestalten. Am besten, wenn man es gemeinsam tut. Das Projekt BE.IN! ist dafür ein gutes Beispiel", so Völsch.

Rund 300 Jugendliche konnten seit dem Start im November 2010 mit verschiedenen Angeboten zur Förderung des Übergangs von der Schule in den Beruf erreicht werden. Angefangen von Einzelfallkonferenzen über bestimmte Förderangebote bis zur Vermittlung von Praktika und Ausbildungsplätzen. Hier hat sich vor allem die enge Kooperation mit In Via, dem Katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit, ausgezahlt, der für gleich drei Teilprojekte verantwortlich zeichnet.

"Jugendliche mit besonderem Förderbedarf brauchen eine kontinuierliche Begleitung auch über das Ende der Schulzeit hinaus", erklärt Monika Albers, die Projektleiterin von In Via. Mit den verschiedenen Bausteinen des Programms gelinge es, die Jugendlichen immer wieder anzusprechen und zu motivieren, damit auf dem Weg ins Berufsleben keiner verloren gehe.

Besonders gut gelingt das zum Beispiel mit Einzelberatungen und Projektwochen an den beiden Stadtschulen Lessing und Süderelbe. Dort wurden die Angebote bislang von insgesamt 176 Schülern wahrgenommen. Um Zugang zu schwer erreichbaren Jugendlichen zu finden, haben die In Via-Experten die "Street University" ins Leben gerufen.

Hier werden je dreimonatige Kreativkurse im Bereich Kultur und Medien angeboten. Etwa ein HipHop-Projekt im Bereich Süderelbe, in Kooperation mit dem Bürgerkanal Tide ein Videoprojekt im Jugendklub Blechkiste und ein Fotokursus im Freizeitzentrum Mopsberg. Im Oktober soll es zudem ein Siebdruck-Kursus in Neuwiedenthal und ab April 2013 auch ein Fußball-Projekt geben. "Ziel ist es, fachliche und soziale Kompetenzen zu vermitteln, um so das Selbstwertgefühl der Jugendlichen zu stärken", sagt Monika Albers.

Im Rahmen des Förderprogramms "Jugend stärken - Aktiv in der Region" des Bundesfamilienministeriums stehen dem Bezirk Harburg bis Ende 2013 Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von 540 000 Euro zur Verfügung. Weitere 135 000 hat die Kommune beigesteuert.