Buchholz. Im Streit um den Schwarzbau von Prosper-Christian Otto in Buchholz-Sprötze scheinen die Zeichen tatsächlich auf Abriss der Nebengebäude und des Hauptgebäudes zu stehen. Erst kürzlich hatte der bekannte Opernsänger im Abendblatt die Hoffnung geäußert, dass die Stadt sein Haus dulde oder ihm erlaube, das Gebäude mit seiner Grundfläche von 170 Quadratmetern auf 90 Quadratmeter und drei Geschosse umzubauen. Doch diesen Überlegungen erteilt der Buchholzer Bürgermeister Wilfried Geiger eine Abfuhr. "Wir machen nichts, was an Recht und Gesetz vorbei geht", sagt er. "Der Abriss wird kommen."

Indem Otto gegen den von der Stadt aufgestellten Bebauungsplan geklagt habe und das Oberverwaltungsgericht Leipzig ihm im vergangenen Jahr recht gab, habe er sich selbst die Möglichkeit genommen, sein Haus umzubauen, erklärt Geiger. Hintergrund ist, dass der Bebauungsplan Rechtssicherheit für die Wochenendhaussiedlung schaffen sollte, in der nach dem Krieg viele Häuser ohne Genehmigung ausgebaut wurden. Das Gebiet wurde in Cluster unterschiedlicher Größe eingeteilt, woraufhin viele Hausbesitzer ihre Häuser verkleinern mussten. Otto wollte sein Haus aber nicht auf die für sein Cluster erforderliche Grundfläche von 90 Quadratmetern verkleinern - und klagte.

"In dem Moment, in dem der B-Plan weg ist, ist alles, was keine Baugenehmigung hat, ein Schwarzbau", erklärt Geiger aus seiner Sicht die aktuelle Situation, in der sich Otto derzeit befindet. Alle anderen Häuser in dem Waldgebiet, die bereits verkleinert seien, hätten Bestandsschutz, dürften aber nicht neu umgebaut werden, so der Bürgermeister. Wenn Otto nun sage, er würde sich darauf einlassen, sein Haus auf 90 Quadratmeter und drei Geschosse umzubauen, komme er damit zu spät.

Ottos Klage vor dem Bundesverfassungsgericht und das noch ausstehende Urteil hätten zudem keine aufschiebende Wirkung für den Abriss, sagt Geiger. Wenn Otto das durchsetzen wolle, müsse er das extra beantragen. Geiger geht davon aus, dass die Nebengebäude noch in diesem Jahr verschwinden werden. Das Haus soll bis zum 31. März 2013 abgerissen sein.