Die TU Hamburg-Harburg unterstützt Projekt des Vereins Ingenieure ohne Grenzen in Bolivien

Harburg. In einer Lehmhütte ohne fließendes Wasser wohnen, sich ausschließlich von Kartoffeln ernähren, tägliche lange Fußmärsche mit schwerem Gepäck, häufiges Warten auf Strom und Transportmittel - den Alltag in einem bolivianischen Dorf erleben die drei jungen Ingenieure Stefan Wilhelm, Florian Wittig und Sönke Horn für drei Monate aus nächster Nähe.

Sie sind im Auftrag des Vereins "Ingenieure ohne Grenzen" in die Region Bolívar gereist, um die dortigen Dorfbewohner aktiv bei der Verbesserung ihrer Lebensqualität zu unterstützen. "Das Zusammenleben mit den Menschen in den ausgewählten Projektdörfern sorgt für wichtige Erfahrungen, die uns für deren Probleme sensibilisieren", sagt Stefan Wilhelm.

Die zwei kleinen Gemeinden Kochipata und Condorhuacha im Hochland Boliviens gehören zu den 30 ärmsten Gemeinden des Landes. Es gibt kein funktionierendes Trinkwassernetz, daher ist das dringendste Problem der beiden Dörfer die schlechte Wasserversorgung. Die überhaupt zur Verfügung stehende Wassermenge reicht schon jetzt nicht einmal für alle Bewohner aus und wird zudem jährlich weniger. Gerade in der Schule führt das fehlende Wasser in der Trockenzeit dazu, dass hygienische Arbeiten nur noch schwer oder gar nicht mehr erledigt werden können.

In den ersten Wochen seit der Ankunft der drei jungen Männer am 2. Juli wurden vor allem Materialien und Werkzeuge beschafft und Lecks im bestehenden Rohrleitungssystem repariert. Durch die Verlegung einer neuen Leitung zur Schule wird es bald wieder möglich sein, die dortigen Solarduschen zu benutzen, die Toiletten zu spülen und zu reinigen, sich die Hände zu waschen, die schuleigenen Gewächshäuser zu betreiben und somit das konzipierte Ernährungsprogramm für die Schulkinder durchzuführen.

Wie in Projekten von "Ingenieure ohne Grenzen" üblich wird die Dorfgemeinschaft eng in die Aktivitäten miteinbezogen. "Wir haben unsere Planungen auf einer Dorfversammlung vorgestellt und mit den Bewohnern diskutiert. Die Anregungen und Vorschläge aus den Gesprächen arbeiten wir derzeit in unsere Planung ein", berichtet Florian Wittig.

Der Verein ist eine Hilfsorganisation, die sich mit der Lösung ingenieurtechnischer Aufgaben befasst. Er besteht sowohl aus aktiven Ingenieuren wie auch aus Studierenden des Ingenieurwesens sowie aus Unterstützern und Sponsoren aller Berufe. Die Regionalgruppe Hamburg wurde 2005 an der Technischen Universität Hamburg-Harburg als AG gegründet.