Vom Natureum in Balje aus geht es auf einen Mini-Törn oder vor Ort auf Entdeckungsreise

Balje. Direkt vom Schiffsanleger des Natureums in Balje geht es los. Nur noch einmal in diesem Jahr startet der Ausflugsdampfer "Germania" in diesem Jahr zu einer zweistündigen Fahrt in die Wattgebiete der Ostemündung und Elbe. Dort besteht am Dienstag, 21. August, die Chance, neben vorbeiziehenden Ozeanriesen auch Seehunde auf den Sandbänken zu sehen. Kapitän Peter Brandt informiert während der etwa zweistündigen Schiffstour über Europas größten Tidefluss.

"Die Seehunde sieht man am besten bei Niedrigwasser und noch etwa eine Stunde danach", sagt die Leiterin des Natureums, Clivia Häse. Im Natureum selbst können dazu noch die zwei aktuellen Ausstellungen "Abenteuer Erdgeschichte - Expedition in die Urzeit" und "Galapagos" mit Bildern von Josef Nikolay besichtigt werden.

Besonders für Familien mit Kindern ist das Natureum ob mit oder ohne Fahrt zu den Seehunden ein lohnenswertes Ausflugsziel. Inmitten von Wiesen und Wattbereichen bietet der rund 100 000 Quadratmeter große Elbe-Küsten-Park Lehrreiches rund um Naturthemen, wo die Kinder spielerisch in Wasserwelten, in der Froschoper oder auf Themenspielplätzen auf Entdeckung gehen können.

Für den Blick in die Tier und Vogelwelt des Feuchtgebietes an den Flussmündungen von Elbe und Oste, liegen an den Vogelbeobachtungsstationen Spektive und Ferngläser parat. Während der Brutzeit können Vogelfreunde seltenen gewordene Kampfläufer, Bekassinen, Säbelschnäbler, Rotschenkel oder Brachvögel beobachten. "Naturfilm- und Fotofreunde aus der ganzen Welt nutzen diesen Ausgangspunkt für außergewöhnliche Motive", sagt Häse. In Sichtweite fallen während des Vogelzuges viele Wasservögel ein, deren Arten bedroht sind. Zwerg- und Singschwäne, Goldregenpfeifer oder Alpenstrandläufer sind auf dem satten Grün der ufernahen Weideflächen gut zu beobachten. Im Herbst rasten in den Außendeichsflächen von Nordkehdingen Hunderte von ihnen, und auch andere Zugvögel, die sich eine Ruhepause gönnen auf dem Weg in den warmen Süden.

Tiere zum Anfassen gibt es in verschiedenen Streichelgehegen. Eine besondere Attraktion und sehr unterhaltsam sind die beiden Zwergotter Emil und Emilia, die flink und gewandt wie kleine Kobolde im Gehege unterwegs sind. Für Kinder gibt es zudem einen Spielplatz mit großen Trampolinen zum Toben, ein Kinderspielhaus und ein Meerschweinchenschiff.

Das dynamische System des Elbe-Ästuars, wie die Flussmündung wissenschaftlich genannt wird, sorgt zwischen den Deichen für ständige Veränderungen. Zwischen Ebbe und Flut wird ein ökologisch wertvoller Lebensraum mit Sandbänken, Salzwiesen, Wattflächen und Tide-Auwälder sichtbar", sagt Häse. Die Vielfalt der dort heimischen Tiere vom Wattwurm bis zum Austernfischer ist auch in den Ausstellungen im Küsten-Museum mit vielen Exponaten dargestellt.

Durch das Helgolanddorf oder das Mangrovendorf führen die Natureums-Mitarbeiter mit umfassenden Erklärungen. Besucher erfahren, wie der Schützenfisch mit seiner einzigartigen Jagdtechnik erfolgreich ist. Der in Tropen heimische Fisch schießt mit einem Wasserstrahl Insekten von umliegenden Uferpflanzen herunter und frisst sie. Eine ungiftige Kornnatter kann auf Wunsch angefasst werden.

Auf rund 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche bietet das Küstenmuseum Informationen und Aktionen. Im Mittelpunkt stehen Umwelt, Natur und Landschaft der Niederelbe. Im Erdgeschoss erfahren Interessierte anhand von Exponaten und Bildern viel Wissenswertes über diese Region und die Nordseeküste. Geest, Moor, Marsch, Deiche, Vorland, Watt und Elbe mit der Elbmündung werden dargestellt. Im Galeriegeschoss wird das Leben der Tiere in den feuchten Marschwiesen und dem angrenzenden Watt beschrieben. Im Inneren befindet sich die "Galerie im Turm" mit wechselnden Foto- und Kunstausstellungen. Neben den Dauerausstellungen präsentiert das Museum jährlich wechselnde Sonderausstellungen.

Tickets auch für die Schiffstour gibt es beim Natureum. Es hat täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. (Kinder bis vie Jahre haben freien Eintritt. Telefonische Informationen unter 04753/ 84 21 10 oder im Internet unter www.natureum-niederelbe.de