SPD sucht nach einer Dauerlösung für die Finanzierung der Neugrabener Schwimmstätte

Neugraben. Die Initiative "Rettet das Freibad" hat für heute zu einer Demonstration für den Erhalt des Neugrabender Schwimmbades aufgerufen. Treffpunkt ist um 12.30 Uhr vor dem Freibad an der Neuwiedenthaler Straße. Diese Demonstration sei verfrüht und ohne jeden Anlass, so jedenfalls sieht es die SPD-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung. "Bezirksamtsleiter Thomas Völsch hat zugesagt, dass die Finanzierung des Bades auch im nächsten Jahr von Seiten des Bezirks Harburg gesichert ist. Da werden Gerüchte auch von der CDU gestreut, das Freibad stehe vor der Schließung, und das ist Quatsch", sagt der Harburger SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath. Was Heimath allerdings eine "sichere Zusage" nennt, ist aus Sicht von Rainer Bliefernicht, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender in der Harburger Bezirksversammlung, das Gegenteil. "Der Bezirksamtsleiter hat in meinen Augen eine Wischiwaschi-Aussage von sich gegeben. Er hat von voraussichtlich gesprochen. Aber die Menschen in Neugraben und Neuwiedenthal, wo wir einen Bevölkerungsmix haben, der sich nicht unbedingt den tollen Urlaub im Ausland leisten kann, brauchen Sicherheit", sagt Bliefernicht.

Die CDU in Harburg habe sich immer und mit ganzer Kraft dafür eingesetzt, das defizitäre Freibad zu erhalten. Wie berichtet, subventioniert der Bezirk Harburg das Bad in jedem Jahr mit 70 000 bis 75 000 Euro. Bisher musste die Bezirksversammlung in jedem Jahr erneut über die weitere Bezuschussung des Freibades beschließen. Bliefernicht: "Die SPD muss klare Aussagen treffen, und der Senat muss die Finanzierung des Bades sicherstellen. Die SPD muss dafür sorgen, dass es ein dauerhafter Erhalt des Schwimmbades geben wird." Gleichzeitig aber muss der CDU-Politiker einräumen, dass es auch seiner Fraktion in Zeiten von Schwarz-Grün in Harburg nicht gelungen ist, ein endgültiges Finanzierungsmodell für das Bad zu finden.

Heimath hingegen ist zuversichtlich, dass es nun der SPD gelingen wird, für das Freibad an der Neuwiedenthaler Straße jene solide und vor allem dauerhafte Finanzierung zu finden. Es würden derzeit Gespräche in alle Richtungen geführt, so der SPD-Politiker. Eine Fraktion werde einen Antrag für die Finanzierung des Bades in der Bezirksversammlung stellen, sagt Jürgen Heimath. Und innerhalb der SPD-Fraktion in Harburg stehe man geschlossen für eine Weiterführung der Finanzierung. "Aber", sagt Jürgen Heimath, "das braucht seine Zeit. Fakt ist, das Freibad wird auch im nächsten Sommer geöffnet sein." Zum jetzigen Zeitpunkt die Menschen zu verunsichern, sei in erster Linie nur kontraproduktiv. Der Förderverein des Neugrabener Freibades ist da zuversichtlicher als die Harburger CDU, was die Zusage des SPD-Bezirksamtsleiters Thomas Völsch angeht. "Wir haben die Zusage von Herrn Völsch für das Jahr 2013. Dass zu diesem Zeitpunkt zu der Demonstration aufgerufen wurde, halte ich persönlich doch für etwas ungeschickt", sagt Holger Böhm, zweiter Vorsitzender des Fördervereins. "Man muss der Verwaltung Zeit geben, sich mit der nötigen Ruhe um eine Lösung zu kümmern."