An warmen Sommerabenden bleibt nach Grillpartys auf der Liegewiese am Neuländer See viel Abfall liegen

Harburg. Schönes Sommerwetter. Da sind abendliche Partys auf der Liegewiese am Neuländer See bei vielen Besuchern wieder angesagt. Aber nach Lagerfeuer, Grill-Picknick und zumeist reichlich Alkohol gleicht die Liegewiese am nächsten Morgen nicht selten einer Müllhalde. Abfallkörbe quellen über, glitschige Plastikverpackungen marinierten Grillfleisches liegen herum, leere Flaschen aller Art, jede Menge Zigarettenkippen und Plastiktüten. Wo Lagerfeuer brannte, ist das Grün der Wiese dahin. Ebensolche schwarzen Flecken hinterlässt die Glut leer geschütteter Holzkohlegrills. Nicht selten beklagen Besucher wie die Harburgerin Nadine Senkpiel, die sich morgens zum Sonnen auf die Wiese legen wollte, die Vermüllung. "Das ist wirklich kein schöner Zustand", sagt sie, "das kommt nur leider viel zu häufig vor, dass es hier so aussieht. Und ich mag hier kaum noch meine Decke ausbreiten."

Das Müllproblem auf der Liegewiese am Neuländer See wiederholt sich mit fast jedem schönen Sommerabend. Im Gegensatz zu den meisten öffentlichen Grünanlagen, die nicht selten auch unter einer Vermüllung leiden, ist für die Neuländer Liegewiese nicht die Stadtreinigung oder die Gartenbauabteilung des Bezirksamts zuständig sondern der Betreiber der gut 200 Meter entfernt gelegenen Wasserski-Anlage in der Straße Am Neuländer Baggerteich 3. Da der durch Kiesabbau entstandene See inzwischen in einem Landschaftsschutzgebiet liegt, bekam Peter Schattenfroh die Betriebsgenehmigung für die Wasserskianlage nur unter der Auflage, sich auch um die 2003 vom Bezirk fertiggestellte Liegewiese zu kümmern. Ursprünglich sollte er dort auch einen Kiosk und ein öffentliches WC betreiben.

Peter Schattenfroh sagt zum Müllproblem: "Ja, es stimmt, bei diesem Bungee-Sommer, mit seinem wechselhaften Wetter, hatten wir zuletzt einzelne Tage, an denen die Liegewiese nicht rechtzeitig von uns gereinigt worden war. Wir erwarten aber auch eine gewisse Kulanz von den Besuchern der Liegewiese wie auch vom Bezirksamt". Schattenfroh verweist auf das vom Bezirksamt aufgestellte Schild. Es verbietet unter anderem Zelten und offenes Lagerfeuer, Grillen und frei laufende Hunde. Schattenfroh: "Eigentlich müsste der Bezirksordnungsdienst die Verbote durchsetzen. Wir haben kein Hausrecht und möchten den Besuchern den Spaß nicht verderben." Schattenfroh wendet pro Saison rund 8000 Euro für Müllentsorgung und Miettoiletten auf.