Auf dem ADAC-Gelände bei Lüneburg trafen sich die Fahrer zur Vorausscheidung für die Deutschen Meisterschaften im Slalomfahren

Lüneburg. 96 Teilnehmer fuhren am vergangenen Sonnabend bei der Vorausscheidung für die Deutschen Meisterschaften im Slalomfahren auf dem ADAC-Gelände in Embsen gegen die Zeit. Mit 5,37 Minuten gewann Dirk Schäfertöns im Opel Kadett C die Gesamtwertung knapp vor dem Vorjahressieger Lars Bröker.

Bereits zum dritten Mal wurde die Vorausscheidung in Lüneburg ausgetragen. "Die Strecke ist bei den Fahrern beliebt, weil sie sehr hohe Geschwindigkeiten zulässt", sagt Rennleiter Heinz-Dieter Wetteborn. Die Fahrer treten bei den Vorausscheidungen in zwei Klassen an, in Serienautos und modifizierten Wagen. "Innerhalb der Klassen wird außerdem noch nach Gewicht und Hubraum unterschieden", sagt der 60-Jährige.

Mit 50 Helfern sorgt er dafür, dass die Fahrer genug Abstand zwischen einander haben, umgefahrene Pylonen aufgestellt und herumfliegende Teile weggeräumt werden. "Dazu haben wir Streckenposten an der Strecke verteilt", sagt Heinz-Dieter Wetteborn. Mehrere Jahrzehnte fuhr er selbst um den Sieg bei den Deutschen Meisterschaften im Slalom, jetzt gibt er Unterricht auf dem Nürburgring.

Die Teilnehmer fahren drei Durchläufe. "Es gibt einen Trainingslauf und zwei Läufe, die gewertet werden", sagt Sascha Lindemann. Der Gas-Wasser-Installateur startet selbst und organisiert das Rennen bei Lüneburg mit. Zwischen 55 und 400 Pferdestärken haben die Autos der Teilnehmer. Sie reichen vom Polo bis zum Ferrari. Auf der Strecke könne die Fahrzeuge bis zu 180 Kilometer pro Stunde schnell werden.

"Das Besondere an der Strecke sind die sogenannten Tore, zwei Pylone nebeneinander, mit etwa zwei Metern Abstand dazwischen", sagt der Rennleiter Wetteborn, "dadurch muss sich jeder Fahrer eine Ideallinie suchen." Fährt ein Fahrer nicht durchs Tor, sondern vorbei, bekommt er 15 Strafsekunden, fährt er einen Pylonen um, erhält er drei zusätzliche Sekunden. Die Zeit wird mit Lichtschranken genommen.

Lars Bröker ist im vergangen Jahr Gesamtsieger gewesen. Er fährt auf der Strecke mit seinem Mitsubishi Lancer bis zu 150 Kilometer pro Stunde schnell. "Auf die Geschwindigkeit kommt es jedoch gar nicht an", sagt er. Vielmehr gelte es, so wenig Zeit wie möglich auf der Fahrt durch die Pylonen zu verlieren. Seit knapp 25 Jahren fährt der 38-jährige Kraftfahrzeug-Mechatroniker Rennen. An seinem Auto hat er das Fahrwerk verändert und Sicherheitsmaßnahmen wie einen Überrollbügel und Vierpunktgurte eingebaut.

Tony Tute aus Hannover ist zum ersten Mal beim Slalomfahren dabei. "Vorher bin ich Kart gefahren, jetzt suche ich neue Herausforderungen", sagt der 18-Jährige. Auf seinen blauen Lupo hat er lange gespart. Mit neuem Fahrwerk, Sportreifen und Überrollbügel hofft er auf eine gute Platzierung. Am Ende ist es Platz 62.