Neu Wulmstorfs SPD beruft sich auf alte Pläne für eine Ortsumgehung, um Verkehr umzuleiten

Rübke. Die Neu Wulmstorfer SPD will versuchen, den Hamburger Senat umzustimmen, im Zuge des Bauarbeiten für die Autobahn 26 doch noch eine Ortsumgehung für den Gemeindeteil Rübke auf Hamburger Gebiet zu bauen. Die Sozialdemokraten aus der niedersächsischen Nachbargemeinde schlagen dazu den Bau einer sogenannten "Flut-Fluchttrasse" vor. Immerhin sei diese Straße seit 1970 im Planungsrecht eine Möglichkeit.

Zwar hat sich die bisher ablehnende Haltung des Hamburger Senates zum Bau der Fluttrasse auch nach dem Regierungswechsel von einem schwarz-grünen zu einem roten Senat nicht verändert. Nach Ansicht der Neu Wulmstorfer Sozialdemokraten haben sich aber die Grundlagen für die Entscheidung, das Straßenbauvorhaben zurückzustellen, gravierend geändert. Deshalb fordern die Neu Wulmstorfer die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt auf, den Bau der Flutrasse neu zu bewerten.

Alten Verkehrsschätzungen zufolge würden an Werktagen mehr als 10 000 Kraftfahrzeuge durch Rübke fahren, wenn die A 26 für den Verkehr frei gegeben sein wird. Damals gingen die Planer noch davon aus, dass eine zusätzliche Autobahnanschlussstelle auf Hamburger Gebiet geschaffen würde. Diese ist heute nicht mehr vorgesehen.

Die heutige Wirklichkeit habe die Gutachter, die diese Einschätzung vor sieben Jahren gegeben hatten, eingeholt und entspreche nicht mehr den Tatschen, sagt Neu Wulmstorfs SPD-Chef Thomas Grambow. Die Belastung Rübkes wird seiner Ansicht nach stärker sein, als es ursprünglich angenommen wurde.

Thomas Grambow hält es auch für wahrscheinlich, dass Lastwagenfahrer auf dem Werk zu dem Airbus-Werk in Finkenwerder über die Autobahn 1, Bundesstraße 3 und Rübke fahren werden, als den längeren Weg über die Autobahn 7 zu nehmen. Die Navigationsgeräte würden die Kraftfahrer auf die kürzere Strecke lenken.

Unter dem Eindruck der Flutkatastrophe im Jahr 1962 ist die Flut-Fluchttrasse erdacht und 1970 planungsrechtlich gesichert worden. Die zusätzliche Straße sollte den Menschen eine schnellere Möglichkeit zur Flucht bieten als der enge und kurvenreiche Nincoper Deich, der als Fluchthindernis gilt. Der Bau der Flut-Fluchttrasse, so Thomas Grambow, könne heute vor der Flut kommender Verkehrsströme schützen.

Der Vorschlag ist nicht neu. Den Bau der Flut-Fluchttrasse hatte bereits der frühere Neu Wulmstorfer Bürgermeister Günter Schadwinkel (parteilos) ins Gespräch gebracht.

Die Neu Wulmstorfer Sozialdemokraten setzen mit ihren erneuten Vorstoß auf die veränderten politischen Machtverhältnisse. "Wann immer es geht", sagt Neu Wulmstorfs SPD-Fraktionsvorsitzender Tobias Handtke, werde der Neu Wulmstorfer SPD-Ortsverein den Vorschlag dem sozialdemokratisch geführten Senat unterbreiten. Die nächste Gelegenheit sei am 19. August. An diesem Tag unternehmen Hamburger SPD-Politiker eine Radtour. Die Tour wird auch durch Neuenfelde und Rübke führen.