Buchholz. In Buchholz sollte es eigentlich erst nach der Sommerpause mit dem Mobilitätskonzept losgehen. Nach einer Auftaktveranstaltung ist zunächst eine Bürgerumfrage geplant, danach beginnen die Beratungen in Arbeitsgruppen. Doch SPD, Grüne, Buchholzer Liste, Linkspartei und Piraten wollen darauf nicht warten und stellen eine neue Internetseite vor, auf der jeder Bürger schon jetzt Vorschläge machen kann, wie die Stadt ihre Verkehrsprobleme lösen könnte.

"Buchholz mobil - Meine Idee für das Buchholzer Mobilitätskonzept" ist auf der Startseite zu lesen. Und damit wäre eigentlich auch schon erklärt, was die Politiker der fünf Parteien mit dem Angebot bezwecken wollen. "Mit der Homepage sammeln wir die Vorschläge der Bürger", sagt Jochen Kilian von der Buchholzer Liste, die auch für den Betrieb der Seite verantwortlich ist.

Jeder Nutzer müsse sich nur einmal freischalten lassen und könne sich dann entweder mit seinem richtigen Namen oder unter einem Pseudonym an der Diskussion beteiligen. Wichtig sei dabei nur, dass er über eine reguläre E-Mail-Adresse für die Betreiber kontaktierbar sei, erklärt Kilian. Abgesehen davon können Bürger aber auch den klassischen Postweg wählen, Faxe schicken oder ganz persönlich ihre Ideen, Anregungen und Ansichten zum Mobilitätskonzept bei den Betreibern der Internetseite abgeben, damit sie sie dann einpflegen können.

Es gehe nicht darum, mit der Internetseite ein Konkurrenzangebot zum bald beginnenden Mobilitätskonzept zu schaffen, macht Gabriele Wenker von den Grünen deutlich. Vielmehr sei die Seite als Vorbereitung und Ergänzung zum Beratungsprozess zu verstehen - gerade für Leute, die nicht persönlich an den Veranstaltungen teilnehmen könnten. "Die Seite soll die Möglichkeit zum virtuellen Brainstorming bieten."

Wichtig ist den Politikern zudem, dass die Internetseite politisch neutral ist. "Auch Leute, die eher CDU oder FDP unterstützen, können gern ihre Meinung äußern", sagt Peter Eckhoff, Fraktionsvorsitzender der Buchholzer Liste. Eckhoff betont ebenfalls, dass es in der Diskussion keinesfalls nur um den Kraftfahrzeugverkehr, sondern gleichrangig auch um Radverkehr, Fußgänger, Barrierefreiheit und den öffentlichen Personennahverkehr gehen solle.

Das Wort "Ostring" wolle sie dabei am liebsten nicht hören, fügt Gabriele Wenker hinzu. Ihnen gehe es um eine offene Diskussion, "die im Ergebnis ein Konzept hervorbringt, das die Vorschläge der Bevölkerung zur Lösung unserer zukünftigen Mobilitätsprobleme berücksichtigt", sagt SPD-Fraktionschef Wolfgang Niesler.

www.buchholz-mobil.de