Buxtehuder Grünen-Politiker fordert bessere Bahn-Taktung. Das Land sieht keinen Handlungsbedarf

Buxtehude/Hannover. Der Buxtehuder Grünen-Politiker Florian Bremer-Gast ist mit seiner Petition für einen Ausbau der S-Bahnverbindungen von Hamburg aus in den Landkreis Stade beim Land Niedersachsen gescheitert. "Zu meinem großen Bedauern sieht das Ministerium keinen Handlungsbedarf am Ausbau des S-Bahnnetzes und findet die jetzige Versorgung ausreichend, auch in Hinblick auf die Nachfrage", so der Grünen-Politiker.

Bremer-Gast hatte sich an das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gewandt, weil er der Ansicht ist, dass gerade an Wochenenden und in den Abendstunden, aber auch in der Woche die Verkehrsverbindung nach Hamburg verbessert werden müsste, um den Bürgern aus dem Landkreis Stade zu ermöglichen, auch an solchen kulturellen Veranstaltungen in Hamburg teilzunehmen, die bis in die Nacht gehen oder ihrer Arbeit im Schichtbetrieb nachgehen zu können. Viele Berufspendler würden von dem guten Angebot des HVV profitieren, aber nicht alle. Und viele Bürger würden in ihrer Freizeitgestaltung beeinträchtigt.

Die letzte S-Bahn nach Stade startet täglich vom Hauptbahnhof um 0.28 Uhr und endet in Stade um 1.27 Uhr, in Gegenrichtung fährt der letzte Zug um 23.35 Uhr ab und erreicht Hamburg Hauptbahnhof um 0.34 Uhr. Viele Bürger seien daher, so Bremer-Gast, etwa bei Festival- und Konzertbesuchen an Wochenenden auf das Auto angewiesen, um nach den Veranstaltungen von Neugraben aus nach Hause zu gelangen. Nicht anders sei die Situation für Berufspendler im Schichtbetrieb. Auch sie seien weiterhin auf das Auto angewiesen, um zu ihrem Arbeitsplatz und wieder nach Hause zu gelangen.

Das sieht das Ministerium anders: Die meisten Veranstaltungen in Hamburg und im Einzugsbereich der Stationen im Kreis Stade könnten mit der Bahn besucht werden, "so dass die Bahnnutzer kaum Einschränkungen beim Besuch kultureller Veranstaltungen oder bei Freizeitaktivitäten hinnehmen müssen".

Für die Besucher von Nachtveranstaltungen gebe es tatsächlich nur die Möglichkeit, mit dem Metronom oder mit der S-Bahn gegen 5.30 Uhr vom Hamburger Hauptbahnhof auch nach Stade zurückzufahren, jedoch bestehe immerhin an Wochenenden eine die Nacht durchgehende Taktung der S-Bahn bis nach Neugraben. Eine Ausweitung des Angebots bis Stade sei daher "nicht geplant", auch weil der Kostenaufwand zu hoch sein würde und die Nachfrage möglicherweise zu gering. Ein S-Bahn-Nachtverkehr sei unter dieser Voraussetzung auch nicht ökologisch zu vertreten. Anrufsammeltaxis und Nacht-Busse, die vom Kreis zur Verfügung gestellt werden müssten, könnten eine bessere Alternative sein.

"Ich finde diese Reaktion sehr schade, welche doch zeigt, wie wenig der Norden Niedersachsens in Hannover Anklang findet", so Bremer-Gast. Es scheine, so der Buxtehuder Grüne, als würde der Kreis Stade als Wirtschaftsstandort nicht wahrgenommen werden, obgleich gerade im Landkreis Stade und im Süden Hamburgs eine Vielzahl von Firmen ansässig seien, in denen Menschen in Schichtbetrieb arbeiten würden. Für die stelle die Bahn aufgrund ihrer Taktungsverhältnisse noch keine Alternative dar.