Leben besteht aus ständiger Veränderung und notwendiger Anpassung. Hamburg darf sich bis zum Jahr 2020 nicht mehr neu verschulden und muss einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Der Sozialhaushalt von Senator Detlef Scheele markiert den größten Posten und Scheele hatte erst Anfang dieses Jahres in einer Rede deutlich gemacht, dass Hamburg allein an Zinsen eine Milliarde Euro zu bezahlen habe, was mehr als zehn Prozent der gesamten Haushaltsausgaben entspreche.

Die Zinsausgabe habe für Hamburgerinnen und Hamburger keinen realen Nutzwert. In der Tat, welchen Nutzwert könnte die Milliarde haben, würde sie aus dem städtischen Haushalt beispielsweise auf die sieben Hamburger Bezirke verteilt werden. Harburg hätte gut 140 Millionen Euro zur Verfügung. Damit ließen sich auch einige Hilfen für Bedürftige organisieren oder auch der Betrieb von Kultureinrichtungen wie dem Rieckhof dauerhaft sicherstellen. Aber die Milliarde geht halt als Zinsen an die Banken zurück, weil immer noch mehr Geld ausgegeben als eingenommen wird.

Die nun laufenden Anpassungen mit Kürzungen im Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Harburg werden einige Beschäftigte, zumeist die selbstständigen, freien Mitarbeiter, treffen. Das ist bedauerlich. Und doch ist auch zu überlegen, ob alle geleisteten Hilfsangebote wirklich notwendig sind. Inzwischen verändern die Leistungen der Ganztagsschulen die Szene. Soziale Einrichtungen müssen sich anpassen.