Rader Ortswehr geht auf Distanz zum Gemeindefeuerwehrkommando und zur Verwaltung

Neu Wulmstorf. Die Rader Feuerwehr werde ihre Arbeit weiter gut machen, aber in Zukunft den Kontakt zu dem Kommando der Gemeindefeuerwehr und zur Neu Wulmstorfer Verwaltung auf ein Minimum beschränken. Mit dieser Aussage hat der Rader Feuerwehrmann Bernd Gorski im Neu Wulmstorfer Feuerschutzausschuss für Aufsehen gesorgt. Der so öffentlich gemachte Konflikt zwischen dem Gemeindekommando und der Rader Ortswehr beschäftigt jetzt Bürgermeister Wolf Rosenzweig (SPD) und andere Politiker.

Laut dem Protokoll der Ausschusssitzung hatte Bernd Gorski dem Gemeindefeuerwehrkommando Führungsschwäche bei Konflikten vorgeworfen. Das Rader Ortskommando sieht die Leistung seiner 55 Feuerwehrleute im Feuerwehrbedarfsplan der Gemeinde, ein Zwei-Jahres-Plan für die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehren, als nicht angemessen gewürdigt. Das Gemeindekommando, meint das Rader Ortskommando, hätte sich bei der Gemeindeverwaltung mehr für die Rader Feuerwehr einsetzen sollen.

"Unsere Leistung wird abqualifiziert", sagte Gorski gestern dem Abendblatt. Der Plan berücksichtige nach Einschätzung des Rader Ortskommandos zu wenig die schwierigen Einsätze auf der Autobahn. Mit der vor kurzem eröffneten Hoyer Raststätte an der Autobahnanschlussstelle Rade sei ein neuer großer Gefahrenherd hinzugekommen.

Wie hat Bernd Gorski die umstrittene Aussage gemeint, die Rader Feuerwehr würde den Kontakt zur Gemeindeverwaltung und zum Gemeindekommando auf ein Minimum reduzieren? "Genau so", sagte er auf Nachfrage. "Wir werden uns nur noch zu Fragen äußern, die relevant für uns sind." Die Qualität der Arbeit der Rader Feuerwehr werde nicht leiden. Er betonte, dass die Rader Feuerwehr keine Probleme mit den Feuerwehrleuten aus den übrigen Ortsfeuerwehren habe.

"Rade leistet hervorragende Arbeit", bestätigt Hans-Heinrich Kanebley (CDU). Der Feuerschutzausschussvorsitzende befürchtet aber, dass sich die Qualität der Arbeit innerhalb der Gemeindefeuerwehr verschlechtern könne. Er sei entsetzt über die Aussagen aus dem Rader Ortskommando.

Kanebley hat deshalb den bisher internen Konflikt in der Neu Wulmstorfer Gemeindefeuerwehr im Gemeinderat öffentlich gemacht. "Ich wollte den Bürgermeister auffordern", erklärte er, "in der Sache tätig zu werden, die offenbar im Gemeindekommando nicht mehr zu regeln ist."

Manche Sozialdemokraten vermuten auch ein parteitaktisches Manöver. Der CDU-Politiker wolle möglicherweise den Bürgermeister in den feuerwehrinternen Konflikt einbeziehen, um ihm Führungsschwäche vorwerfen zu können.

Bürgermeister Rosenzweig jedenfalls hat reagiert und den Rader Ortsbrandmeister Claus Viets zu einer "Sachstandsaufklärung" aufgefordert. Viets sei der Verantwortliche für die Aussagen aus dem Ortskommando und solle sich dazu äußern, ob ein Vertrauensproblem bestehe. Der Rader Feuerwehrchef ist zurzeit im Urlaub in Schweden.