Bundesumweltministerium übernimmt bis zu 65 Prozent der Kosten
Neu Wulmstorf. Die Gemeinde Neu Wulmstorf will sich im Klimaschutz profilieren. Ein bis zu 80 000 Euro teures Konzept soll dazu in Auftrag gegeben und ein Klimaschutzmanager für die Zeit von drei Jahren eingestellt werden. Das hat jetzt der Gemeinderat beschlossen. Die CDU lehnt das Vorhaben als zu überdimensioniert ab. Befürworter dagegen sehen die Chance, mit bislang unentdeckten Möglichkeiten zur Energieeinsparung dauerhaft Geld zu sparen.
Zusätzliche Potenziale für erneuerbare Energien oder Wege zur Energieeinsparung bei der Trinkwasserversorgung soll der Klimamanager aufzeigen. Das Bundesumweltministerium übernimmt bis zu 65 Prozent der Kosten für Konzept und Personal.
Drei Schritte dazu sieht der Fahrplan vor: Ein Arbeitskreis soll im Jahr 2013 die Ziele festlegen. Bewilligt das Bundesumweltministerium den Förderantrag Neu Wulmstorfs für ein Klimaschutzkonzept, würde die Gemeinde 2014 ein Unternehmen damit beauftragen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 80 000 Euro, 28 000 Euro müsste Neu Wulmstorf selbst zahlen.
Ab 2015 soll dann ein Klimaschutzbeauftragter die Arbeit in Neu Wulmstorf aufnehmen. Das Ministerium bezuschusst die Personalkosten drei Jahre lang. 60 000 Euro pro Jahr sind für die Stelle veranschlagt, die Gemeinde müsste 21 000 Euro selbst finanzieren.
Der Klimaschutzbeauftragte könnte auch in Teilzeit arbeiten, heißt es. Mehrere Gemeinden könnten sich die Stelle auch teilen, sagt Joachim Franke (Grüne). Die Initiative für ein Klimaschutzkonzept kommt von den Grünen.
Die benötigten Summen seien nicht die Schuhgröße einer Gemeinde wie Neu Wulmstorf, lehnt Jan Lüdemann die Profilierung als Klimaschutzgemeinde in so großem Stil ab. "Was wir kriegen ist jemand mit der tollen Berufsbezeichnung Klimamanager, das halten wir für deutlich überzogen", sagt auch Malte Kanebley (beide CDU).
Die übrigen Fraktionen im Rat sehen eher die Chancen - auch die wirtschaftlichen. Vielleicht, hofft Michael Krause (Grüne), siedele sich auch mal ein Unternehmen aus der Klimatechnologie in Neu Wulmstorf an. Es gebe auch schon Kommunen, sagt Parteifreundin Sonja Stey, die mit Energieeinsparung Geld verdienen.
(tsu)