Jesteburg. Keine zwei Monate ist der neue Vorstand des Vereins Kunstwoche Jesteburg im Amt, und schon steht die erste Ausstellung an. "friends and lovers in jesterburg" heißt die Schau, die in Kooperation mit der Künstlergruppe "friends and lovers in underground" realisiert wurde. Die Eröffnung ist heute Abend, 19 Uhr, im Kunsthaus an der Hauptstraße 37. Maßgeblich beteiligt am Ausstellungsaufbau sind neben der künstlerischen Leiterin des Vereins, Isa Maschewski, die Künstler Dirk Meinzer, Tillmann Terbuyken, Daniel Tschernich und Tilmann Haffke.

Der Ausstellungstitel bezieht sich auf den englischen Begriff "jester", der im Deutschen so viel wie "Narr" bedeutet. Der Narr war im Mittelalter der einzige, dem es bei Hofe erlaubt war, dem König die Wahrheit zu sagen und Kritik zu üben. Diese Kritik verpackte er in Reime, Rätsel und manchmal auch Scherze. Damit ziehe der Ausstellungstitel in seiner Zweideutigkeit gewiss auch eine leise gedankliche Linie zu der Frage nach der Rolle des Künstlers in unserer heutigen Gesellschaft, sagt Isa Maschewski.

Zu sehen ist in der Ausstellung, die bis zum 28. September läuft, eine Künstlerbuch-Bibliothek musealen Ausmaßes, in der seltene Buchobjekte von Künstlern wie Wassily Kandinsky, Joseph Beuys oder Horst Jansen mit gebundenen Unikaten von jungen Künstlern kombiniert werden. Die Besucher bekommen Gelegenheit, in Büchern zu blättern, die sonst hinter Panzerglas in Museen lagern.

"Es geht den Künstlern und uns bei dieser ,Bücherei' um das Schaffen einer gemeinsamen Bühne - unbekannte, junge Künstler werden genauso behandelt wie große Berühmtheiten", sagt die Vorsitzende. So müsse jeder Betrachter für sich selbst entscheiden, was für ihn "große Kunst" sei und überlasse diese Entscheidung nicht dem Lexikon. Neben der Bücherei sollen eine Fenstermalerei und die Ausstellung der seltenen "friends and lovers in underground"-sterne/edition für ein verändertes, räumliches Gesamtbild sorgen.

"Für die Zukunft hoffen wir, dass wir mit dieser ersten, mit kaum vorhandenen finanziellen Mitteln entstandenen Ausstellung, einen guten Weg beschreiten können, und jedem Ausstellungsbesucher verdeutlichen, wie wichtig seine eigene, subjektive Meinung zur Kunst tatsächlich ist", sagt sie.

Um die Kommunikation mit der Öffentlichkeit zu verbessern, habe das Kunsthaus zudem eine Facebook-Seite eingerichtet ( www.facebook.com/KunsthausJesteburg ), auf der jeder Interessierte mitverfolgen kann, was gerade vor Ort passiert.