Neubaugebiet könnte auch in Neu Wulmstorf Rodungen für Kampfmittelsuche erfordern

Neu Wulmstorf. Wegen der vorgesehenen Strategie, sämtliche Bäume auf dem Gelände der früheren Röttiger-Kaserne zu fällen, um mögliche Kampfmittel im Boden aufspüren zu können, sieht die Neu Wulmstorfer SPD die geplante Waldsiedlung auf dem ehemaligen Standortübungsplatz als gefährdet an.

Die Sozialdemokraten befürchten, dass der vollständige Kahlschlag auch auf Neu Wulmstorfer Gemeindegebiet als notwendig erachtet werden könnte, sollten Häuser auf dem ehemaligen Standortübungsplatz gebaut werden. "Eine Waldsiedlung ohne Wald greift noch massiver in die Natur ein, und das gilt es zu verhindern", sagt der SPD-Vorsitzende Thomas Grambow.

Ähnliche Bedenken hatten bereits die CDU und die Umweltschutzverband BUND in Neu Wulmstorf in einem Gespräch mit dem Abendblatt geäußert.

Die SPD hat jetzt eine Anfrage an die Neu Wulmstorfer Gemeindeverwaltung gestellt. Die Fraktion im Gemeinderat will wissen, ob bei der Realisierung der Waldsiedlung ein ähnliches Szenario wie auf der ehemaligen Fläche der Röttiger-Kaserne zu befürchten sei. Die Verwaltung soll prüfen, ob es technische Möglichkeiten gebe, die weniger belastend seien als eine vollständige Rodung. Die SPD will auch wissen, wer die Mehrkosten für ein die Natur schonendes Verfahren tragen müsste.

Bereits 2005 hat sich die Gemeinde Neu Wulmstorf für eine Waldsiedlung mit bis zu 60 Grundstücken, ab 1750 Quadratmeter groß, auf dem früheren Standortübungsplatz ausgesprochen. Grundstückseigentümer ist die Bundesrepublik Deutschland. Realisiert wurde die Siedlung nie.