Landesbetrieb und Realisierungsgesellschaft haben Hindernisse im Straßenbau überwunden

Finkenwerder. Noch rollt der Verkehr über Neß-Hauptdeich, Neßdeich, Finkenwerder Norderdeich, Ostfrieslandstraße und Aue-Hauptdeich mitten durch den Ort. Und die gut 12 000 Einwohner des 776 Jahre alten ehemaligen Fischerdorfs Finkenwerder hoffen auf eine rasche Fertigstellung der Umgehungsstraße. Die sollte eigentlich im Juli für den Verkehr freigegeben werden, aber - wie berichtet - sorgten die langen Winter der Jahre 2010 und 2012 sowie das nasse Frühjahr 2011 für Verzögerungen, sodass nun erst mit einer Eröffnung der Umgehung im Dezember gerechnet werden kann.

Der für den Bau zuständige Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) sowie die mit dem gut 100 Millionen Euro teuren Großbauprojekt befasste Realisierungsgesellschaft Hamburg (ReGe) schildern den derzeitigen Stand der Bauarbeiten: Demnach konnten erst im März dieses Jahres die Erdarbeiten fortgesetzt werden. Insgesamt wird die Umgehungsstraße 5,5 Kilometer lang. Um für den Straßenbau am Rand der Alten Süderelbe einen tragfesten Untergrund schaffen zu können, musste auf 4,5 Kilometer Länge ein sogenannter Belastungsdamm aus gut 200 000 Kubikmeter Sand aufgeschüttet werden. Das entspricht einer Ladungsmenge von 20 000 Lastwagen. Die Sandlast presste auch das oberflächennahe Wasser über zehn Meter tiefe Drainageleitungen aus dem Untergrund. Inzwischen ist ein Großteil der nicht mehr benötigten Sandlast abgetragen worden. Im Juni ist für den Straßenbau eine sogenannte Frostschutzschicht auf den Sand-Unterbau aufgetragen worden. Derzeit folgt eine 30 Zentimeter starke zweilagige Schottertragschicht. Im Anschluss daran sollen die Fahrbahnen asphaltiert werden können. Bis auf Geländer und Abdichtungen sind sechs Brücken, die zwischen 10 und 100 Meter lang sind, weitgehend fertiggestellt. Die beiden längsten Brücken von 80 und 100 Metern queren die Alte Süderelbe und den Hakengraben. Die übrigen Brücken sind als Durchlässe für Tiere eingerichtet sowie für die Be- und Entwässerung der Obstanbaugebiete. Bereits montiert ist auch eine gut zwei Kilometer lange Sichtschutzwand zum Naturschutzgebiet Westerheide/Alte Süderelbe.

Der Straßenbau endet mit dem Bau von Schutzplanken und Fahrbahnmarkierungen. Noch beseitigt werden muss eine Baustraße, und natürliche Flächen am Rand der Umgehungsstraßen müssen mit Muttererde aufgefüllt und bepflanzt werden. Die Umgehungsstraße verbindet die Finkenwerder Straße mit dem Neuenfelder Hauptdeich. Staatsrat Andreas Rieckhof, Wirtschaftsbehörde: "Für Finkenwerder und das Airbus-Werk wird sich die Verkehrssituation entscheidend verbessern.