Harburg. Der Trend der Fahrraddiebstähle im Hamburg geht nach oben. Auch Harburg bleibt von dieser Entwicklung nicht ausgenommen.

"Wir beobachten eine deutliche Zunahme der Fahrraddiebstähle in Harburg im Vergleich zum Vorjahr", sagt Martin Tobi, Kriminalhauptkommissar im Polizeikommissariat 46 (PK 46) an der Lauterbachstraße 7. "Vor allem zur warmen Jahreszeit werden mehr Fahrräder genutzt und somit auch gestohlen."

Größtes Problem der Fahnder des PK 46: In Harburg gibt es kaum Punkte, an denen sich Fahrraddiebstähle auffällig häufen. "Die S-Bahnhöfe Heimfeld und Harburg stechen ein wenig hervor", meint der 46-Jährige, "und werden auch regelmäßig bestreift." Trotzdem verteilen sich die Diebstähle auf das gesamte Bezirksgebiet. Das erschwert die Arbeit der Polizei.

Viele Fahrräder seien außerdem nur unzureichend gesichert - durch leicht zu durchtrennende Schlösser oder nicht ausreichend feste Gegenstände, an denen sie festgemacht sind. "Eine Beratung durch den Fahrradfachmann kann beim Schlösserkauf helfen. Gute Schlösser sind zwar teurer, schützen allerdings auch besser", sagt Tobi.

Um den Beamten bei Diebstahl einen Ermittlungsansatz zu geben, empfiehlt er außerdem, eine Codierung in das Fahrrad fräsen zu lassen.

Die nächsten Codierungen im Süderelberaum sind allerdings erst am Montag, 20. August, auf dem Herbert-Wehner-Platz vor Karstadt Harburg, am Donnerstag, 23. August, und Donnerstag, 11. Oktober, in der Marktpassage vor Kaufland Neugraben, sowie am Donnerstag, 18. Oktober, im Einkaufszentrum Trelder Weg in Wilstorf.

Sein Fahrrad "zurückzustehlen", wenn man es zufällig findet - das sieht Martin Tobi sehr kritisch. Man solle keinesfalls Selbstjustiz walten lassen und in einem solchen Fall unbedingt die Polizei kontaktieren. Schließlich könne es sich um eine Verwechslung handeln. Außerdem begebe man sich in Gefahr, falls der Täter einen beim "Zurückstehlen" erwischt. Ist die Polizei dann vor Ort, kann sie den Täter fassen.

Martin Tobi hat sein Fahrrad selbst vor einiger Zeit an einen Dieb verloren und kann den Ärger vieler Betroffener verstehen. "Die Respektlosigkeit der Täter gegenüber dem Eigentum anderer macht mich sehr betroffen. Die Polizei nimmt solche Fälle ausgesprochen ernst."