Linke kritisiert die “Zukunftswerkstatt Buchholz“

Buchholz. Voll des Lobes über das ambitionierte Projekt "Zukunftswerkstatt Buchholz" sind offenbar längst nicht alle Akteure. Anja Stoeck, Kreisvorsitzende der Linken, geht mit diesem Vorhaben hart ins Gericht.

"Mit dem von zahlreichen Unternehmen, dem Land und dem Landkreis unterstützten Projekt wird die Ökonomisierung der Bildung vorangetrieben", sagt sie. Wie berichtet, wurde jüngst zum ersten Spatenstich angesetzt. In der Zukunftswerkstatt sollen ab 2013 Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis an die so genannten MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik herangeführt werden. Das Projekt wird von einer Stiftung getragen.

"Anders, als es der hochtrabende Titel suggeriert, geht es hier nicht um die Zukunft der Gesellschaft oder die Zukunft junger Menschen, sondern einzig darum, Nachwuchskräfte für die Wirtschaft zu rekrutieren", sagt Anja Stoeck. "Die Schüler werden auf diese Weise frühzeitig darauf getrimmt, dass sie das lernen, was der Wirtschaft nutzt und dass sie nur dieses Wissen weiterbringt."

Und Stoeck geht noch weiter: Die Freude der Kinder und Jugendlichen am Tüfteln werde missbraucht, auf subtile Weise werde außerdem zusätzlicher Leistungsdruck aufgebaut. "Die Anforderungen in den Schulen sind heute schon hoch genug."

Es sei erschreckend, wie sich die Schulen immer mehr den Direktiven der Wirtschaft unterwerfen würden. "Kritik an der Wirtschaftsordnung oder an gesellschaftlichen Zuständen hat da keinen Platz. Mit ganzheitlicher Bildung hat das nicht mehr das Geringste zu tun", so die Linken-Kreisvorsitzende.