Davon träumen viele Arbeitnehmer, die in den Ruhestand geschickt werden, aber noch in ihrem Beruf bleiben wollen und die Anforderungen auch gesundheitlich meistern können: Pastor Heinz Jochen Blaschke wird von der Nordelbischen Kirche wieder in Amt und Würden gebeten, weil er über die nötigen Fachkenntnisse verfügt. Damit zeigt die Kirche, dass man auf Personal mit Erfahrung eben doch nicht so leicht verzichten kann. Darin unterscheidet sie sich von vielen anderen Unternehmen. Immer wieder zeigt es sich bei Studien, dass erfahrene Kollegen mit ihren jahrelang oft mühevoll erworbenen Kenntnissen im Berufsalltag nicht nur viel gelassener in Stresssituationen reagieren, sondern neue Arbeitsabläufe dank dieser Fachkenntnisse strukturierter angehen können. Doch vor dem Hintergrund der aktuellen Arbeitslosenstatistik, die eine vergleichsweise hohe Anzahl von Älteren ohne Job ausweist, werden diese Erkenntnisse offenbar von vielen Unternehmen immer noch ignoriert.

Es ist bitter, im Alter von 50 Jahren plötzlich signalisiert zu bekommen, dass man nicht mehr gebraucht wird. Und es ist ebenso hart für denjenigen, der in den Zwangsruhestand geschickt wird, weil er ein bestimmtes Alter erreicht hat. So ist im Berufsalltag zweierlei gefragt: Arbeitnehmer sollten selbst verantwortungsvoll entscheiden, wann es Zeit ist, jungen Fachkräften Platz zu machen - und Unternehmensleiter sollten ihre Angestellten nicht so einfach aufs Altenteil schicken.