Zweckbau auf dem Harburger Rathausplatz soll in der Nähe des Springbrunnens entstehen. Auch ein Trinkerraum ist geplant

Harburg. Der Harburger Rathausplatz soll kommendes Jahr um einen Zweckbau, ein Urinal nach dem Vorbild französischer Pissoirs, insbesondere für die Männer der örtlichen Trinkerszene, bereichert werden. Jetzt geht es nur noch um die Frage des genauen Standorts. Der Regionalausschuss Harburg wird sich am Mittwoch, 11. Januar, 18 Uhr, im Rathaus, in öffentlicher Sitzung auf Antrag der SPD mit dem Thema befassen. Bereits im vergangenen Juni hatte die SPD einen Prüfantrag für ein Urinal auf dem Rathausplatz gestellt. Ausschussvorsitzender Torsten Fuß (SPD) sagt, dass ein genauer Standort noch nicht feststehe, dass aber der Bereich Springbrunnen/Museumsachse für geeignet gehalten werde. Der Ausschuss soll einen Beschluss fassen.

Wie soll der Urinal-Bau aussehen? Torsten Fuß: "Beim Hamburger Hauptbahnhof gibt es in Richtung des Ausgangs Steindamm ein Urinal mit gemauerten Wänden. Auch in Harburg müsste ein Gebäude von guter baulicher Qualität geschaffen werden, das den Gesamtanblick des Rathausplatzes nicht stört." Gedacht wird dabei an die Form eines runden, überdachten Pavillons.

Die Zugänge sollen für den Sichtschutz labyrinthartig verschachtelt sein. Die Innenausstattung soll mit einer Abflussrinne allerdings ganz einfach gehalten werden. Die Benutzung wird umsonst sein. Torsten Fuß: "Wir müssen bei der Wahl des Standorts auf einen kurzen Sielanschluss achten, um die Baukosten niedrig zu halten." Mit dem Bau des Pissoirs ist laut Fuß die Hoffnung verknüpft, dass die Männer der Trinkerszene - bei gutem Wetter kommen bis zu 80 Trinker zusammen - die neu geschaffene Einrichtung auch benutzen und sich nicht mehr, wie bisher, völlig ungeniert und für alle sichtbar an Bäume oder gar die Nischen des Rathauses stellen.

Nach langer Diskussion ist nun auch vorgesehen, dass nach dem Vorbild des in Kiel erfolgreich laufenden Projekts "Sofa" auch in Harburg ein Trinkerraum eingerichtet wird. Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg hatte bereits mitgeteilt, dass ein etwa 150 Quadratmeter großes Gebäude in Innenstadtnähe dafür in der engeren Wahl sei.

Der Regionalausschuss Harburg befasst sich in seiner ersten Sitzung des neuen Jahres außerdem mit Anträgen von CDU und GAL zur künftigen Nutzung der Tiefgarage unter dem Rathausforum an Julius-Ludowieg-Straße/Knoopstraße. Gewünscht worden war, dass außerhalb der Dienstzeiten der Harburger Verwaltung beispielsweise die Besucher des Harburger Theaters ihre Autos in der Tiefgarage parken können. Zur Debatte steht auch ein Antrag der GAL zur Verkehrsberuhigung in der Harburger Schloßstraße. Tempo 30 ist dort unter anderem vorgesehen. Grundsätzlich ist geplant, das Gebiet des Harburger Binnenhafens im Bereich Neuländer Straße, Nartenstraße, Veritaskai vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Künftig soll der meiste Verkehr, mit neuem Anschluss an die Hannoversche Straße, über Seevestraße, Karnapp und Seehafenstraße geführt werden.