Aktion “Mein Baum, meine Stadt“ soll Neuwiedenthal grüner machen

Neuwiedenthal. Auch der Hamburger Süden wird im Rahmen der Umwelthauptstadt-Aktion "Mein Baum, meine Stadt" aufgeforstet. 2500 Bäume will die Stadt hamburgweit pflanzen lassen und damit Ersatz für Straßenbäume schaffen, die von Schädlingen befallen und eingegangen sind. Bürger können sich mit Spenden an der Aktion beteiligen. Auch Umweltsenatorin Jutta Blankau pflanzt mit. "Wir wollen auch dort neue Bäume setzen, wo die Spendenbereitschaft nicht so groß ist, weil sich dort viele Menschen in prekären Lebenssituationen befinden", sagt Jutta Blankau. Deshalb kam sie nach Neuwiedenthal zur Straße Erlenbruch. Und außerdem hat sie als ehemalige Bewohnerin Altenwerders noch ein besonderes Interesse am Standort für "ihren" Baum. Denn rund um den Erlenbruch hatten sich einige Altenwerderaner angesiedelt, als der Ortsteil im Rahmen der Hafenerweiterung abgerissen wurde. Blankau setzt den Spaten an. "Wir haben Glück, der Winter ist nicht so streng, so dass der Boden zum Pflanzen noch offen ist", sagt sie. Im Hintergrund wartet schon Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn. Die Bahn finanzierte im Rahmen der Aktion 20 neue Straßenbäume in Neuwiedenthal. Vor dem Grundstück von Sigrid und Roland König will sie einen Vogelbeerbaum in die Erde bringen. "Die Bahn hat eine Wette verloren. Wir haben es geschafft, mehr als 10 000 Besucher für die Ausstellung zum Zug der Ideen zu begeistern. Damit hat die Bahn nicht gerechnet. Deshalb beteiligt sich nun das Unternehmen am Pflanzen", sagt Blankau.

2,4 Millionen Euro kostet die Aufforstungsaktion, und sie gilt vielen Hamburgern als sichtbarstes Zeichen für das Siegel Umwelthauptstadt. "Es ist eine gute Sache, dass kaputte Bäume wieder nachgepflanzt werden", sagt Anwohner Roland König. 1999 sei der alte Baum vor ihrem Grundstück gefällt worden, weil er von Schädlingen befallen war.

Umso mehr treffen die neuen Vorwürfe, dass die Reklamekampagne für "Mein Baum, meine Stadt" angeblich mit Hilfe von Spendengeldern - etwa 145 000 Euro von 300 000 Euro - finanziert worden sein soll. "Das ist nicht richtig. Das Geld kommt aus dem Budget der Stadt", sagt Frank Krippner, Sprecher der Umweltbehörde im Gespräch mit der Harburger Regionalausgabe des Hamburger Abendblatts. Die Spenden der Bürger "fließen zu Hundert Prozent in die Baumpflanzungen", sagt er.