In der Eißendorfer Haake werden Nadelholzbestände mit Laubbäumen aufgefrischt

Harburg. Wen es trotz des Regenwetters derzeit zu einem Waldspaziergang in die Eißendorfer Haake zieht, der wird vom Anblick des Baumbestands und der Waldwege nicht unbedingt begeistert sein. Große Maschinen sind im Wald im Einsatz, fällen Bäume und viele Wege sind wegen der von den Maschinen verursachten Fahrspuren nur schwer zu passieren.

Revierförster Bernd Schulze sagt, dass die umfangreiche Durchforstung der Haake mit den Maschinen erforderlich sei. Langfristiges Ziel sei es, einen Mischwald anzulegen. Dazu sei es unumgänglich, reine Nadelholzbestände zu durchforsten. Für Buchen, Eichen und andere Laubbäume sollen günstige Startbedingungen geschaffen werden. Schulze: "Dieses Ziel lässt sich nicht ohne den Einsatz von großen Forstmaschinen erreichen." Im Einsatz war bereits eine Vollerntemaschine für Holz, ein sogenannter Harvester. Nun müssen die am Boden liegenden, von allen Ästen und Zweigen befreiten Baumstämme noch mit einem Schlepper, einem sogenannten Forwarder, aus dem Wald abtransportiert werden. Schulze: "Hierbei sind Schäden an den Wegen leider nicht immer zu vermeiden, vor allem dann, wenn wie zurzeit, sehr regnerisches Wetter vorherrscht. Spätestens nach der Abfuhr des Holzes werden die Hauptwege unseres Reviers wieder schnellstmöglich hergerichtet." Die Forstarbeiten sollen kurz vor Weihnachten beendet sein.

Das Forstrevier Eißendorf umfasst rund 512 Hektar des Naturraums Harburger Berge und besteht aus den Revierteilen Im Stuck, Eißendorfer Sunder, Heimfelder Holz und Südliche Haake. Es umfasst rund 40 km Wanderwege und 10 km Reitwege. Zusammen mit dem angrenzenden Waldgebiet von Hausbruch gilt es als eines der größten Wald- und Naherholungsgebiete der Stadt. Schulze: "Das Revier lebt von der Vielfalt und der Verschiedenartigkeit der Waldbilder. Neben mächtigen, alten Buchen, Eichen und Douglasien mit natürlicher Verjüngung in unterschiedlichen Entwicklungsstadien erfolgt die Umwandlung durch Windwurf und Käferbefall auflösender Fichtenreinbestände, zum Teil durch natürliche Wiederbewaldung und zum Teil durch menschliche Unterstützung. Wie auch das Forstrevier Hausbruch hat sich das Revier Eißendorf der nachhaltigen und naturnahen Bewirtschaftung des Waldes verschrieben. Sie sind zertifiziert nach den strengen Richtlinien der internationalen Organisation für verantwortungsvolle Waldwirtschaft, Forest Stewardship Council (FSC)."

In allen Revierförstereien werden jährlich etwa 3000 Festmeter Holz geerntet. Der Verkaufserlös trägt zur Deckung eines Großteils der Betriebskosten bei. Die Umgestaltung zu Mischwald wird zu einem Großteil durch Geld von Sponsoren ermöglicht. Vielfach müssen auch nicht mehr standfeste Bäume in Wohngebieten, an Straßen und Wegen im Auftrag der Förstereien gefällt werden, um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen.