Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt des künftigen TUHH-Hauptgebäudes auf dem Schwarzenberg sollen kommende Woche fertiggestellt sein.

Harburg. Etappenziel im Zeitplan erreicht. Der erste Bauabschnitt des künftigen Hauptgebäudes der Technischen Universität Hamburg Harburg (TUHH) an der Schwarzenbergstraße 93 soll kommende Woche, kurz vor Weihnachten, funktionsfähig fertiggestellt sein. Präsidium, Verwaltung und Studenten werden aber erst Mitte kommenden Jahren einziehen, wenn auch die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt, am Westflügel der 130 Jahre alten ehemaligen Pionierkaserne, abgeschlossen sind. Und bis zu dem Zeitpunkt soll auch entschieden sein, wie es im Detail mit Umbau und Sanierung des dritten Bauabschnitts, des zur Kasernenstraße gelegenen Ostflügels, weitergehen soll. Der dritte Bauabschnitt wird voraussichtlich Teile der TUHH-Verwaltung und eventuell auch von Studenten genutzte Bereiche aufnehmen.

Die mit der Projektleitung befasste Sprinkenhof AG - sie hatte von der Behörde für Wissenschaft und Forschung den Auftrag für Planung und Umsetzung des technisch aufwendigen Bauprojekts erhalten - arbeitet bei Architektur und Ingenieurleistungen mit den Firmen GMP und Obermeyer zusammen. Sprinkenhof Vorstand Henning Tants, Prokurist Karl-Heinz Kotteck und Projektleiter Thorsten Kröger kamen jetzt kurz vor Fertigstellung des ersten Bauabschnitts zur Visite. Schon von außen beeindruckend: die breite Zugangstreppe, der hohe, bogenförmige Haupteingang , die über vier Etagen offene Eingangshalle mit Durchgang zum Campus. Farbtöne in Weiß und Dunkelrot, passend zum Ziegelmauerwerk dominieren den Anstrich der Wände. Metallteile, darunter Stahlstützen, Flurtüren, Treppengeländer, sind in Anthrazit gehalten, daneben teakfarbenes Holz, beispielsweise in Form von Sitzflächen über Heizkörpern.

Henning Tants: "Obwohl ein derartiges Projekt, mit Erhalt der alten Fassaden und ansonsten weitgehendem Neuaufbau voller Überraschungen steckt, haben wir den Zeitplan des ersten Bauabschnitts zu unserer aller Freude eingehalten. Das bedeutet auch, dass die Finanzierungsauflagen erfüllt sind." Der Bund steuert aus dem Konjunkturprogramm II zehn Millionen Euro bei, vorausgesetzt, der Bauabschnitt wird bis Jahresende fertig.

Die vom Blockheizkraftwerk der TUHH gespeiste Heizungsanlage des ersten Bauabschnitts ist technisch abgenommen und in Betrieb, ebenso die Fahrstühle, die Sanitäranlagen, die Elektrik. Beleuchtung ist noch nicht komplett aber in Arbeit. Kabel hängen noch von den Decken und Wänden. Gestern waren unter anderem Michael Karohl und Tobias Arndt von der Firma Schönrath aus Rostock damit beschäftigt, den Fußmattenhalter im Haupteingang zu installieren. Projektleiter Thorsten Kröger sagt, dass derzeit etwa 60 Handwerker auf der Baustelle beschäftigt und gut 8000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche hergestellt worden sind.

Die Arbeiten am ersten und zweiten Bauabschnitt werden insgesamt rund 25 Millionen Euro verschlingen. Neben der Konjunkturspritze des Bundes von zehn Millionen steuert die Technische Universität die Finanzierung des zweiten Abschnitts bei, darunter rund fünf Millionen Euro aus Studiengebühren der Studenten.

Um Kosten zu senken, musste bei der Fassadengestaltung auf teure Fensterklappen verzichtet werden. Stattdessen wurde aus dem Gestaltungsalbum des Architekturbüros Gerkan, Mark und Partner die Röhrenfassade eines Hotelbaus in Peking zur Vorlage genommen. In Harburg stellt die Anordnung der weißen Röhren allerdings eine Besonderheit dar. Wer den Morsecode aus kurzen und langen Abständen versteht, wird an der Fassade von links nach rechts und oben nach unten fortlaufend "Technische Universität Hamburg Harburg" lesen können.

Mit dem TUHH-Bau war Mitte Juli 2010 begonnen worden. Neben der Präsidialverwaltung werden Hörsäle und Seminarräume geschaffen. Ebenso ein studentisches Lern- und Kommunikationszentrum.