Initiative “Ja zur Nö“ möchte die Räume des ehemaligen Freizeitzentrums Nöldekestraße nutzen

Harburg. Auf der einen Seite gibt es künstlerisch engagierte Menschen, die Vorlesungen und Konzerte organisieren, mit Kindern malen und musizieren oder auch mit Ausstellungen öffentliches Interesse wecken. Dazu zählen Gruppen und Vereine, die sich in Harburg unter dem Dach "Süd-Kultur" zusammengeschlossen haben, darunter der Kulturverein "Alles wird schön" oder auch die vom Harburger Stadtpark bekannten Veranstalter "Keine Knete trotzdem Fete". Keine Knete plagt die meisten Kulturschaffenden.

Und deshalb wurmt es sie, dass auf der anderen Seite einige Häuser in Harburg unnütz leer stehen und im Grunde für Veranstaltungen genutzt werden könnten, darunter das Hans-Fitze-Haus in der Hans-Fitze-Straße (ehemals Küchgarten) oder auch die Räume des früheren Polizeikommissariats 45 an der Nöldekestraße und die Räume des daneben stehenden ehemaligen Freizeitzentrums FZ Nöldekestraße.

Die genannten Gebäude sind in städtischem Besitz und werden von der Sprinkenhof AG verwaltet. Gegen den Leerstand will die von Künstlergruppen gebildete Initiative "Ja zur Nö" mit einem Laternenumzug demonstrieren. Treffpunkt am Sonnabend, 10. Dezember, 15.30 Uhr, vor dem Fernbahnhof. Abschlusskundgebung gegen 18 Uhr in der Nöldekestraße. In den früheren FZ Räumen möchte die Initiative ein selbst verwaltetes, soziokulturelles Zentrum einrichten.

Insgesamt hat die Initiative 20 leer stehende Häuser in Harburg aufgelistet. "Wir haben großen Raumbedarf", sagt Jürgen Havlik vom Verein "Alles wird schön". Er würde es für bedauerlich halten, wenn die vielen derzeit kreativ engagierten Gruppen, darunter auch Studenten der Technischen Universität, ihre Ideen wegen zugesperrter Häuser nicht verwirklichen können. Havlik: "Alle Aktivitäten würden die Stadt doch nur lebendiger machen."

Aussichtslos dürfte das Bemühen der Initiative um die Raumnutzung des FZ Nöldekestraße nicht sein. Eine Anfrage des Abendblatts beim Vorstand der Sprinkenhof AG, Henning Tants, ergab, dass die künftigen Nutzer einen Verein gründen und einen Mietantrag stellen müssten.

Tants: "Der Antrag wird dann geprüft." Havlik hofft auf Unterstützung durch die Politik und auch durch die Kulturbehörde. "Wir haben ja nicht das Geld, um hohe Mieten bezahlen zu können", sagt er.