Harburg hat eine, Buchholz und Winsen auch: eine Fußgängerzone in der Innenstadt. Solche Gebiete, in denen Fußgänger immer Vorfahrt und Autos in aller Regel nichts zu suchen haben, sind noch gar nicht so alt. Die ersten Planungen für Fußgängerzonen gab es vor rund 60 Jahren in verschiedenen europäischen Städten. 1953 bekam dann die Stadt Rotterdam (Niederlande) mit der Einkaufsstraße Lijnbaan die erste Fußgängerzone Europas, und im gleichen Jahr, genau am 9. November 1953, wurde in Kassel die Treppenstraße als erste Fußgängerzone Deutschlands eröffnet.

Vier Wochen später feierten die Kieler ihre Holstenstraße als erste Fußgängerzone in Norddeutschland. Mit der Bebauung des kriegszerstörten Nordabschnitts des Breiten Wegs (damals Karl-Marx-Straße) in der ersten Hälfte der 1960er Jahre entstand in Magdeburg die erste Fußgängerzone in der DDR.

Die Geschäftsleute in den Städten fanden damals die Idee der Fußgängerzone zuerst gar nicht toll und protestierten dagegen. Die Kaufleute hatten Angst, die Menschen würden nicht mehr bei ihnen einkaufen, wenn sie nicht mit dem Auto bis zum Laden fahren können. Bald aber machten die Geschäfte in den Fußgängerzonen besonders gute Umsätze, und vor allem in den 60er- und 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts siedelten sich dort die großen Kaufhäuser an.