Ibrahim Dag und Dr. Jan Hendrik Wülbern gewinnen 6000 Euro

Harburg. Die Ingenieure Ibrahim Dag und Dr. Jan Hendrik Wülbern von der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) haben den mit 6000 Euro dotierten Preis der Metall- und Elektroindustrie 2011 erhalten. Dag, der mit 16 Jahren aus der Türkei nach Hamburg kam, hat in seiner Diplomarbeit den Prototyp eines EKG-Geräts entwickelt, das sich selbst mit Strom versorgt und autark ist. Jan Hendrik Wülbern, Einser-Kandidat vom Abitur bis zur Doktorarbeit, entwickelte einen nanophotonischen Schalter für die ultraschnelle optische Kommunikation zwischen Chips in zukünftigen Computern.

"Exzellenz in der Grundlagenforschung, neue Wege in der Ausbildung und ein effizienter Technologietransfer zeichnen die TUHH aus. Unsere beiden Preisträger stehen für einen neuen Ingenieurtypus, der alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben mitbringt", sagte der Präsident der TUHH, Professor Garabed Antranikian.

"Deutschland ist das Land der Ingenieure. Wir wollen die Namen der genialen Erfinder aber nicht nur im Geschichtsbuch lesen, sondern auch im Telefonbuch - das heißt: Deutschland braucht auch jetzt und in Zukunft Spitzen-Ingenieure", sagte Wolfgang Würst, Vorstandsvorsitzender der Nordmetall-Stiftung.

Ibrahim Dag hat ein kleines, neuartiges EKG-Messgerät entwickelt, mit dem man sich im Krankenhaus frei bewegen kann und das ohne Batterien auskommt. Außer der Bestimmung der passenden Solarzelle, die ein Kernstück des Messgeräts ist, baute er ein komplettes Messsystem einschließlich Filtersystemen, Leiterplatten, Hard- und Software auf. Die Daten werden vom Messgerät per Funk an eine Datenstation geschickt, wo sie medizinisch ausgewertet werden. Dag ist Ingenieur bei Dräger Medical in Lübeck.

Um die steigenden Anforderungen an die Datenkommunikation zwischen Chips innerhalb des Computers zu erfüllen, hat Wülbern ein Bauelement entwickelt, mit dem Licht über ein elektrisches Signal sehr schnell ein- und ausgeschaltet werden kann - auf einer Fläche, die deutlich kleiner als der Querschnitt eines menschlichen Haares ist. Dr. Wülbern arbeitet seit Kurzem im bei Philips in Hamburg. Sein neuer Schwerpunkt ist die medizinische Bildgebung in der Magnetresonanztomografie.