Lüneburg. In den vergangenen Jahren ist die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff mit Preisen und Auszeichnungen geradezu überhäuft worden: Ingeborg-Bachmann-Preis, Kleist-Preis, Wilhelm-Raabe-Literaturpreis - und viele weitere hat die Autorin, die als Tochter eines bulgarischen Vaters und einer deutschen Mutter in Stuttgart aufgewachsen ist, erhalten. Nun besucht die 57-Jährige Lüneburg. Am Mittwoch, 7. Dezember, liest sie um 20 Uhr im Heinrich-Heine-Haus aus ihrem Buch "Blumenberg". Professor Sven Kramer von der Leuphana Universität moderiert.

Der Namensgeber des Buches, der angesehene Philosoph Blumenberg ist jedoch nicht die Hauptfigur. Ein Löwe liegt eines Nachts mit größter Selbstverständlichkeit im Arbeitszimmer des Wissenschaftlers. Der gerät, mit einiger Mühe, nicht aus der Fassung, auch nicht, als der Löwe am nächsten Tag in seiner Vorlesung den Mittelgang herabtrottet. Die Bänke sind voll besetzt, aber keiner der Zuhörer scheint ihn zu sehen. Ein raffinierter Studentenstreich? Oder nicht doch viel eher eine Auszeichnung von höchster Stelle für den letzten Philosophen, der diesen Löwen zu würdigen versteht? Das Auftauchen des Tieres wirkt in mehrere Leben hinein, nicht nur in das Leben Blumenbergs. Ohne es zu merken, gerät auch eine Handvoll Studenten in seinen Bann. Karten gibt es an der Abendkasse für sieben, ermäßigt fünf Euro.