An der Hannoverschen Straße soll ein Gelände gekauft werden

Harburg. Was für Straßenbahnen einst genügte, reicht für die Anforderungen an modernem Busverkehr im Hamburger Süden lange nicht mehr aus. 100 Abstellplätze bietet das alte Straßenbahndepot an der Winsener Straße - zu wenig für die Busse. Allein im Stadtgebiet werden 20 Linien - eine Metrobusverbindung und 19 Stadtbusse sowie vier Nachtbusse - eingesetzt. Das sprengt die Kapazitäten des Depots.

Zurzeit befindet sich die Hochbahn in Kaufverhandlungen für ein Gelände an der Hannoverschen Straße, gegenüber der ehemaligen New York Hamburger Gummiwaaren Werke.

"Es gibt Verhandlungen mit dem Eigentümer darüber, ob wir diese Fläche als zusätzlichen Abstellplatz für unsere Busse nutzen. Mehr können wir zu diesem Thema aktuell nicht sagen", sagt Hochbahn-Pressesprecherin Maja Weihgold.

Ein Plan, der bei der CDU-Fraktion auf wenig Zustimmung stößt. Erst im Oktober vergangenen Jahres plädierte Fraktionschef Ralf Dieter Fischer dafür, den alten Betriebshof abzureißen, um die dadurch gewonnene Fläche zum Wohnungsbau zu nutzen. "Es wäre sinnvoller, in der Nähe des Harburger Bahnhofs ein großes, neues Depot einzurichten als zwei Standorte zu installieren. Das wird in anderen Bezirken genauso gehandhabt. Damit vermeidet die Hochbahn unnötige Leerfahrten durch das Stadtgebiet und entspannt gleichzeitig die Verkehrslage", sagt Fischer. Außerdem sei diese Lösung vor dem Hintergrund des geplantes Verkehrskonzepts Süd, das einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs fordere, sinnvoll. "Gerade im Hamburger Süden entstehen in Zukunft neue Wohnsiedlungen, ein Ärztehaus mit Klinik im Binnenhafen wird gebaut. Der Hamburger Verkehrsverbund wird also neue Verbindungen anbieten müssen", sagt der Fraktionschef.

Die SPD winkt ab. "Wir wollen der Hochbahn da nicht reinreden", sagt Jürgen Heimath, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion.

Beim HVV lässt man sich indes mit einer Neukonzeption des Busverkehrs für den Hamburger Süden noch Zeit. "Wir haben die neuen Entwicklungen im Blick. Es tut sich in Sachen Infrastruktur viel in Harburg. Aber zum Fahrplanwechsel im Dezember passiert hier noch nichts", sagt HVV-Pressesprecherin Gisela Becker.