Die Gemeinde Moisburg will einen neuen Steg 300 Meter stromabwärts bauen

Moisburg. Bootsverleih und Kanu-Touren auf der Este bereiten den Moisburgern nach wie vor Probleme. Es geht um die Suche nach einer Stelle, wo die Boote unterhalb von Stauwehr und Wassermühle wieder zu Wasser gelassen werden können. 2005 hatte ein Grundeigentümer direkt unterhalb des Stauwehrs den Zugang zum Ufer der Este mit einem Zaun abgesperrt, weil Teilnehmer der Kanutouren nicht selten betrunken in seinem Garten randaliert hatten. Fortan mussten Bootsvermieter die Paddler vor dem Wehr mit Auto und Anhänger abholen und etwa zwei Kilometer weiter stromabwärts, im Landschaftsschutzgebiet an der Nindorfer Brücke, wieder ans Ufer bringen. Für Bootsvermieter und Paddler ist dies keine Dauerlösung. Sie wünschen sich einen kürzeren Weg.

Nun plant die Gemeinde Moisburg etwa 300 Meter stromab, in Verlängerung der Straße "Auf dem Damm", am linken Ufer, einen etwa fünf Meter langen Bootssteg zu bauen. Die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Harburg hat deshalb die Naturfreunde Deutschlands, Regionalgruppe Nordheide, um eine Stellungnahme gebeten. Vorsitzende Bernd Wenzel ist alles andere als erfreut über die Wahl dieses Standorts. Nach seinen Informationen, so Wenzel, lehnten die Anlieger den Bootsanlieger dort ab.

Wenzel: "Wir haben selbst Spaß an Bootsfahrten. Aber wir möchten eine möglichst optimale Lösung erreichen. Der von der Gemeinde gewählte Standort scheint uns nicht geeignet, weil er sich an einer Uferböschung von etwa 75 Zentimeter Höhe befindet und an dem Steg immer nur ein Boot zurzeit zu Wasser gelassen werden kann. Da in der Regel besonders an Wochenenden viele Gruppen unterwegs sind, würde an dem Steg eine Warteschlange entstehen, und viele würden versuchen, auch links und rechts des Stegs mit den Booten ins Wasser zu kommen. Das würde die Uferzone schädigen."

Wenzel betont, dass der von der Gemeinde gewählte Platz kein akzeptabler Ersatz für die Einsetzstelle an der Nindorfer Brücke sei. Wenzel: "Wenn man das Kanufahren nördlich von Moisburg weiterhin ermöglichen will, muss man nach einer anderen Einsetzstelle suchen, die ökologisch unbedenklich und für die Menschen vertretbar sein muss."

Die meisten Kanutouren beginnen an der Este in Hollenstedt. In Moisburg ist dann wegen des Stauwehrs an der Wassermühle eigentlich Endstation. Bis 2005 konnten die Bootsfahrer ihre Kunststoffboote an der Umsetzstelle "Auf der Bleiche" aus dem Wasser holen, wenige Meter über die Straße tragen und unterhalb der Wassermühle an einer seichten Uferstelle des Privatgrundstücks wieder zu Wasser lassen. Von dort konnte dann weiter bis Buxtehude gefahren werden. Während Paddler und die Bootsfahrer aus den Vereinen den Anwohnern keine Schwierigkeiten bereiteten, war es die zunehmende Zahl der Verleihboote und ihrer Mieter, die mit Bierkästen und Proviant unterwegs waren, häufig lärmten und Müll zurück ließen.