Moorburg. Für den Bau der vom Energieerzeuger Vattenfall geplanten zwölf Kilometer langen Fernwärmeleitung zwischen dem voraussichtlich 2014 fertiggestellten Steinkohlekraftwerk in Moorburg und der Pumpstation am Haferweg in Altona läuft derzeit ein mehrtägiger Erörterungstermin. Im bisherigen Beteiligungsverfahren der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) waren rund 4600 Stellungnahmen und Einwendungen von Fachbehörden und Naturschutzverbänden eingereicht worden. Beim Erörterungstermin werden in nicht öffentlicher Verhandlung alle Positionen untersucht und bewertet.

Die Fraktion der Linken in der Bürgerschaft lehnt die Fernwärmeleitung komplett ab, denn die sogenannte Moorburgtrasse würde ihren Angaben zufolge den gerade 100 Jahre alt gewordenen Hamburger Elbtunnel gefährden. Die Werft Blohm & Voss hatte im Verfahren angemeldet, dass durch die unterirdisch verlegte Fernwärmeleitung ihr Trockendock 17 in Gefahr geraten könnte, weshalb Vattenfall die Leitungstrasse weiter in Richtung Alter Elbtunnel verlegt hatte. Hafenpolitischer Sprecher Norbert Hackbusch: "Dass Vattenfall in der Konsequenz sofort umplant und zusammen mit der BSU eine neue Gefährdungssituation in Kauf nimmt ist ungeheuerlich. Ich frage mich, ob den vielen Einwendungen der Menschen aus St. Pauli ebenso entsprochen wird. Dann müsste das Vorhaben gestoppt werden."

Volker Dumann, Sprecher der BSU, sagt, dass es sich bei der Leitungstrasse am alten Elbtunnel lediglich um eine mögliche Variante handelt. Das Kraftwerk Moorburg, das Hamburger Großunternehmen wie Alu-Werke, Stahlwerke und Kupferhütte Versorgungssicherheit an elektrischer Energie bieten soll, hat nicht nur Freunde, was zu Verfahrensverzögerungen führt. Weil sich auch der Fernwärmeanschluss verzögern wird, hat das 50 Jahre Kohle-Heizkraftwerk in Wedel, das bislang die Stadt mit Fernwärme versorgt, eine Betriebsverlängerung bis 2017.