Bis zum 23. Dezember bieten die Händler auf den Weihnachtsmärkten wieder täglich volles Programm - insbesondere für die kleinen Gäste.

Harburg. Hereinspaziert! Der Weihnachtsmarkt vor dem Harburger Rathaus öffnete gestern - wie immer - als erster Weihnachtsmarkt Hamburgs seine Pforten. Und an den Buden und Karussells der Schausteller herrschte sofort Betrieb. Schmalzgebäck, Glühwein und Bratwürste waren gleich wieder nachgefragt. Keine Frage, da lässt die vorweihnachtliche Stimmung nicht lange auf sich warten. Das Kinderkarussell von Margot Nolte und Joseffa Wilczewski drehte sich fortan. Alles zu Preisen wie vor einem Jahr. Ganz neu ist das Fahrgeschäft "Flying Crazy Bus", das seine nicht nur kleinen sondern auch großen Fahrgäste auf und ab im Kreis befördert. Hätte er das Fenster im ersten Stock des Rathauses geöffnet, könnte man dem Bezirksamtsleiter vom Crazy Flying Bus auf den Schreibtisch schauen.

Harburgs Verwaltungsdezernent Dierk Trispel und der Geschäftsführer des Hamburger Marktveranstalters WAGS, Dirk Marx, eröffneten den Weihnachtsmarkt mit launigen Ansprachen. Die Kinder der Katholischen Schule sangen Adventslieder, begleitet von Harmonika und Akkordeon. Auf der Aktionsbühne spielte anschließend Björn von Andel Weihnachtslieder auf seiner schneeweißen Wersi-Orgel. Gästeführerin Ingrid Sellschopp begleitete Marktbesucher mit fachkundigen Erklärungen durch das Geschehen, wobei der Becher Glühwein zum Abschluss nicht fehlen durfte. Zwei Euro kostet das munter machende Heißgetränk, mit Schuss drei Euro.

Heiß her geht es auch immer, wenn der als Weihnachtsmann verkleidete Brandmaler Hans-Peter Wiedemann nach den Wünschen der Kunden die glühende Nadel über Holzbrettchen führt und sie mit Namen, Sprüchen oder Figuren verziert. Am Montag wird Wiedemann wieder in der Aktionshütte anzutreffen sein. Eiskalt geht es hingegen auf dem Rathausplatz auf der Aktionsfläche von Holzbildhauer Wolfgang Gerthagen aus Grauen-Neuenkirchen (bei Schneverdingen) zu. Er bearbeitete mit seinen Schlag- und Schnitzwerkzeugen nicht wie üblich Eichenholz, sondern einen von einer Berliner Firma gelieferten Eisblock von ein Meter Höhe. Das Spezialeis ist glasklar und durchsichtig.

"Rudolf", das märchenhafte Rentier mit der roten Nase, war am Ende zu bewundern. Dumm nur, dass die Tagestemperatur mit zehn Grad über Null die Lebensdauer der Rudolf-Skulptur arg verkürzte. Aber nicht traurig sein. Am Mittwoch, 7. Dezember, wird der Bildhauer wieder auf dem Harburger Weihnachtsmarkt einen Eisblock bearbeiten. Dann soll ein Eisbär entstehen. Und vielleicht ist bis dahin auch der Winter mit frostigen Temperaturen in die Stadt eingezogen, was dem Eisbären zu einem längeren Leben verhelfen würde. Marktbesucher können dem Bildhauer bei seiner kraftvollen und zugleich feinfühligen Arbeit zuschauen.

Marktorganisatorin Anne-Kathrin Rehberg hätte nichts dagegen, wenn - wie im Vorjahr - wieder Schnee und Eis den Weihnachtsmarkt einhüllen würden, denn dann würde ihren Worten nach wieder diese einmalige Stimmung entstehen, die den Weihnachtsmarkt zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lässt. Ihr großes Ziel war es auch bei der Organisation des diesjährigen Weihnachtsmarktes, wieder ein familiengerechtes Programm zu bieten. Für Kinder beginnt mit dem ersten Dezember auch wieder die Zeit des vom Hamburger Abendblatt gestifteten Adventskalenders. Die Markthändler haben jeden Tag hinterm Türchen ein Geschenk parat, das verlost wird. Am 3. Dezember können die Kinder mit dem Bau eines großen Lebkuchenhauses beginnen. Und alle Kinder, die am 5. Dezember einen Schuh mit Namenskärtchen auf dem Weihnachtsmarkt abgeben, bekommen ihn vom Nikolaus gefüllt am nächsten Tag zurück.

Der Harburger Weihnachtsmarkt ist noch bis Freitag, 23. Dezember geöffnet. Marktzeiten sind montags bis donnerstags von 11 bis 20 Uhr, freitags und sonnabends bis 21 Uhr sowie sonntags von 13 bis 20 Uhr. Am Totensonntag, 20. November, geht es auf dem Harburger Weihnachtsmarkt wie immer deutlich ruhiger und besinnlicher zu. Es wird keine Musik gespielt. Die Kirchen haben sich mit dem Weihnachtsmarkt arrangiert.