FDP-Fraktionsvorsitzende Katja Suding informiert sich über Harburgs Kultureinrichtungen

Harburg. Für Katja Suding, Fraktionsvorsitzende der FDP in der Bürgerschaft, ist klar: "Der Harburger, in Gegensatz zu Bewohnern anderer Hamburger Bezirke, pflegt eine besondere Stadtteilidentität", sagt sie im Gespräch mit dem Abendblatt. Die Rissenerin war auf Einladung der Harburger Liberalen in den Hamburger Süden gekommen, um Helms-Museum und Rieckhof kennen zu lernen. Mit Jutta Lindberg, kulturpolitische Sprecherin der FDP in der Bezirksversammlung und dem Fraktionsvorsitzendem Carsten Schuster begab sie sich auf Stadtteiltour.

Für Rainer Maria Weiß, Direktor des Helms-Museums, war es die Gelegenheit, auf die Sorgen und Nöte seines Hauses aufmerksam zu machen. Denn seit einigen Wochen ist das Helms Museum wieder eigenständig und nicht mehr Bestandteil der Stiftung historischer Museen. Was das unter anderem in finanzieller Hinsicht heißt, sei nicht klar. "Bislang bekommen wir 2,3 Millionen Euro an Zuwendungen von der Kulturbehörde", sagt Weiß. Davon muss Weiß allerdings etwa 700 000 Euro für Aufwendungen der Bodendenkmalpflege, die beim Helms-Museum angesiedelt ist, abziehen. Weiterhin erhält der Direktor 167 000 Euro aus Geldtöpfen des Landkreis Harburg, da das Helms Museum dort ebenfalls bodendenkmalpflegerische Aufgaben - Grabungen, Katalogisierungen, Objektbetreuung - wahrnimmt. Für die Organisation von Ausstellungen bleibt da nicht viel. "Es bringt mich immer auf, wenn da die Rede ist, dass sich die Höhe der staatlichen Gelder nach den Besucherzahlen berechnen sollte. Da nehmen wir eine Sonderrolle ein, weil wir einfach ein paar Themenfelder mehr abdecken müssen und Mehrkosten haben", sagt Weiß.

Lindberg regt an, doch die weiteren Stärken des Museums herauszustellen. "Das Helms-Museum leistet gute Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche und unterstützt den Schulunterricht", sagt sie. Dann sei da noch die Bibliothek. Und hier spreche die Statistik für sich. "Es ist mit 500 000 Büchern und 300 Fachzeitschriften die größte archäologische Spezialbibliothek in Hamburg. Das muss der Hansestadt doch etwas wert sein", sagt die FDP-Politikerin.

Weiß geht es noch um etwas anderes. "Die gesamte Harburger Stadtteilgeschichte lagert derzeit noch in Kisten. Wir haben ein Ausstellungskonzept, aber kein Geld, um eine Schau zu organisieren. Das geht eigentlich gar nicht", sagt er. Besonders, wenn man über den Harburger Lokalpatriotismus spreche.

Suding nickt, sagt zu, Harburger kulturpolitische Interessen in die Bürgerschaft einzubringen.

Dann geht es weiter zum Rieckhof. Noch ein Harburger Original.