Stade. Die Historiker Gerrit Aust und Günther Bock stellen am Dienstag, 22. November, neue Forschungsergebnisse über die Grafen von Stade in Stade vor. Ihr Vortrag "Die Grafen von Stade zwischen Reichspolitik und regionaler Bedeutung" beginnt um 19.30 Uhr im Schwedenspeicher-Museum, Am Wasser West.

Rund zwei Jahrhunderte lang, bis 1168, nahmen die Stader Udonen-Grafen prägenden Einfluss auf die Herrschaftsverhältnisse im Unterelberaum. Als Markgrafen der Nordmark waren sie zudem im späteren Brandenburg engagiert. Aktuelle Forschungen, die bisher meist unbeachtete Quellen einbeziehen, gestatten jetzt neue Einblicke in die Geschichte dieses hochmittelalterlichen Geschlechts. So ließ sich ein bislang unbekannter Nebenzweig der Familie erkennen, der mit der Hauptlinie jahrzehntelang im Streit lag. Dabei schreckten die Familienclans selbst vor Mord, Totschlag und Verleumdung nicht zurück, um ihre Macht zu vergrößern. Zudem zeigen sich jetzt verwandtschaftliche Verbindungen der Udonen nach Burgund, England und sogar zum salischen Kaiserhaus.

Damit erscheinen die Udonen als wichtige Akteure in weit größeren politischen Zusammenhängen, als bisher bekannt. Der Eintritt ist frei.