Wilhelmsburg. Viele Hamburger erinnern sich nicht mehr an das ehemalige Chinesenviertel um die Schmuckstraße an der Großen Freiheit, einem Anfang des vergangenen Jahrhunderts pulsierenden Mikrokosmos mit Kneipen, Wäschereien, Gemüseläden und Opiumhöhlen. Bis die Nazis das Quartier ausräumten und alle Bewohner deportierten. In diese geheimnisvolle Meile im Herzen St. Paulis führt der Eppendorfer Künstler Gerd Stange mit einem Kurzfilm. Der Film handelt vom kleinen China Town in St. Pauli von 1900 bis 1945, dem Erinnerungsfußballspiel auf dem Bolzplatz Schmuckstraße am 11. Mai 1996 sowie an ein Erinnerungsessen mit 50 Chinesen in einem Kiez-Restaurant. Aus den Aufzeichnungen des Hamburger Zeitzeugen Gert Beschütz, der im KZ "Langer Morgen" in Wilhelmsburg mit ansehen musste, wie die Chinesen aus St. Pauli gequält wurden, liest die Journalistin Charlotte Böhm. Die Veranstaltung läuft im Museum Elbinsel Wilhelmsburg, am Sonntag, 27. November, ab 15 Uhr. Eintritt: fünf Euro.