Dass ein Rechenweg so innovativ ist, dass er von weniger innovativen Gutachtern nicht auf Anhieb nachvollzogen werden kann, das ist schon starker Tobak. Die Differenz von 9,2 Millionen Kubikmetern Trinkwasser steht auch nach dem Gespräch zwischen Hamburg Wasser und der Kreisverwaltung im Raum. Jetzt machen die vom Landkreis beauftragten Gutachter die Rechnung noch einmal auf. Das hätten die Hamburger allerdings auch einfacher und vor allem schneller haben können, wenn sie ihre zukunftsweisende Berechnung gleich auf den Tisch gelegt hätten.

Denn Hamburg Wasser hätte damit rechnen müssen, dass ihre Trinkwasserbedarfsprognose an anderer Stelle nachvollzogen werden muss. Das war ja der Sinn der Sache, als der Landkreis Harburg dieses Recht für sich in Anspruch genommen hat. Warum also erst jetzt erklären, wie man zu dem Ergebnis kommt?

Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Es könnte ja die Vermutung aufkommen, Hamburg Wasser hätte kein Interesse daran, dass die Gutachter des zukünftigen Vertragspartners, des Landkreises Harburg, die Prognose allzu dezidiert nachvollziehen können. Hatte Hamburg Wasser vielleicht sogar gehofft, dass der Landkreis Harburg die geforderten Trinkwassermengen von Hamburg als gottgegeben hinnimmt?

Es kann fatale Folgen haben, wenn man Verhandlungspartner unterschätzt, das haben die Hamburger jetzt wohl gemerkt.