In der Bezirksversammlung am 29. November müssen alle SPD-Fraktionsmitglieder für ihn stimmen

Harburg. Die Tage von Torsten Meinberg (CDU) als Harburger Bezirksamtsleiter sind gezählt. Am Dienstag, 29. November, Beginn 17.30 Uhr, soll SPD-Kandidat Thomas Völsch in einer Sondersitzung der Bezirksversammlung im Rathaus gewählt werden. Wie vor einem Jahr, als die damaligen Koalitionspartner CDU und GAL Meinberg mit ihrer Einstimmen-Mehrheit in seine zweite Amtsperiode hinein wählten, befindet sich die allein regierende SPD nun in einer vergleichbaren Situation.

Mit 26 Abgeordneten hat auch sie nur eine Einstimmen-Mehrheit in dem insgesamt 51 Sitze zählenden Bezirksparlament. Da werden am 29. September alle Angehörigen der SPD-Fraktion an der Sondersitzung teilnehmen und ihre Stimme für Völsch abgeben müssen. Sonst wird aus der Neuwahl nichts. Aber es sieht auch nach den Worten des Fraktionsvorsitzenden Jürgen Heimath nicht so aus, dass es Überraschungen geben wird. Im Gegenteil. Die Fraktion der Linken und die FDP dürften dem SPD-Mann mehr zugeneigt sein, als sie jemals Sympathie für Meinberg aufbrachten. Für die CDU und die GAL besteht hingegen nach wie vor die geschlossene Unterstützung Meinbergs. Und CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer verspricht zur Wahl von Völsch eine "heftige Diskussion" bezeichnet Völsch als "Erfüllungsgehilfen des Senats", der das Wohnraumpotenzial des Bezirks Harburg ausschöpfen soll.

Und er schätzt, dass die Luft nach der Abwahl Meinbergs in der Bezirksversammlung "bleihaltiger" werde. "Knallharte Oppositionspolitik wird unsere Sache sein", so Fischer.

Im Zusammenhang mit Wohnraumpotenzial gibt sich Fischer wieder außerordentlich kämpferisch und stellt die CDU-Anträge der inzwischen 13. und 14. Wohnungsbauinitiative vor, die in der offiziellen Sitzung der Bezirksversammlung am Dienstag, 22. November, Beginn 17.30 Uhr, Rathaus, auf die Tagesordnung kommen sollen. Dabei holt die CDU die alten Forderungen der Bezirksversammlung aus der Tasche, das Elbdorf Moorburg endlich aus der Hafenerweiterung heraus zu nehmen. Darauf aufbauend fordert die CDU in ihrer Wohnungsbauinitiative den Vorsitzenden der Bezirksversammlung auf, sich an den Ersten Bürgermeister und die Fachbehörden zu wenden, um Wohnungsbau in Moorburg wieder möglich zu machen. Da sei der von der Stadtentwicklung eingeschlagene "Sprung über die Elbe" von Wilhelmsburg aus am kürzesten. Mit der 14. Wohnungsbauinitiative fordert die CDU weitere Stadtentwicklung auf den grünen Wiesen, westlich des Baugebiets "Elbmosaik" und nördlich der Sandbek-Siedlung in Fischbek nicht weiter zu verfolgen, um den Bau einer weiteren Großsiedlung zu verhindern.

Wie lange es dauern wird, dass der in der Schulbehörde tätige Thomas Völsch nach seiner Wahl vom Senat die Bestellungsurkunde erhält, ist noch nicht bekannt. Ralf-Dieter Fischer rechnet mit einer schnellen Umsetzung, voraussichtlich noch im Dezember. Und SPD-Fraktionsvorsitzender Jürgen Heimath schätzt, dass der Senat, in einer seiner nächsten Sitzungen das Thema behandeln wird.