Harburg. Das Harburger Theater zeigt die Bühnenfassung von "Tadellöser & Wolff" nach dem Roman von Walter Kempowski. Premiere ist am Donnerstag, 10. November. Intendant Axel Schneider führt bei dem Schauspiel Regie, das im vergangenen Jahr im Altonaer Theater seine Uraufführung hatte.

Als Überlebenskampf in Grau und Braun setzt das Theater diese große deutsche Literatur in Szene. Weltgeschichte spielt sich im Wohnzimmer und am Esstisch ab, wenn die Rostocker Reederfamilie Kempowski die Jahre 1938 bis 1945 durchlebt.

"Durchweg vorzügliche Schauspieler", schrieb das Hamburger Abendblatt nach der Uraufführung in Altona. Jens Weisser spielt den Patriarchen Karl Kempowski. Der Darsteller ist mit den Gedankenmustern der Kempowskis und ihren Schutzreflexen, der Flucht ins Unpolitische, vertraut. Weisser spielte in dem ZDF-Dreiteiler "Ein Kapitel für sich" (1979), der Fortsetzung der erfolgreichen Verfilmung von "Tadellöser & Wolff" aus dem Jahr 1975, den Robert Kempowski.

Auch Harburg hat seine Beziehung zu der Familiensaga: 1974 wurden in dem Hamburger Stadtteil die Schulszenen für den ZDF-Zweiteiler "Tadellöser & Wolff" gedreht. Die Bühnenfassung geizt nicht mit den von den Kempowskis kultivierten ureigenen Redewendungen: "Scheiße mit Reiße" fand den Weg von der Literatur über das Fernsehen in den Sprachalltag der Deutschen. Die Kempowskis steigern das Adjektiv tadellos mit "Tadellöser & Wolff".

"Tadellöser & Wolff", Harburger Theater, Museumsplatz 2, Premiere am Donnerstag, 10. November, 20 Uhr, weitere Aufführungen bis 18. November, Eintritt 13 bis 27 Euro, Kartentelefon: 040/428 71 36 04.