Am kommenden Wochenende feiern viele Kirchengemeinden die Hubertus-Messe. Dann spielen Bläsergruppen auf Hörnern Jagdmusik und die Besucher hören die Geschichte des heiligen Hubertus. Sein Namenstag ist der 3. November. Deshalb wird der Gottesdienst traditionell jedes Jahr um diesen Tag herum veranstaltet.

Der heilige Hubertus ist der Schutzpatron der Jäger. Der Legende nach lebte Hubertus von Lüttich Anfang des 8. Jahrhunderts im heutigen Belgien. Als seine Frau starb, verlor Hubertus den Glauben an Gott. Von da an zog er in die Wälder und jagte wahllos Tiere, um so sein Leid zu betäuben.

Eines Tages - der Legende nach war es ein Karfreitag - verfolgte er mit seiner Hundemeute einen besonders großen Hirschen, den er erlegen wollte. Auf einer Lichtung blieb das Tier schließlich stehen. Gerade als Hubertus das Tier niederstrecken wollte, sah er ein Kreuz zwischen den Geweihstangen leuchten. Das Licht war so hell, dass der Hirsch ganz weiß aussah.

Die Legende sagt, dass Hubertus im selben Moment eine Stimme hörte, die ihn zur Umkehr aufforderte. Daraufhin kniete Hubertus vor dem Hirschen nieder und war geläutert. Von nun an wollte er keine Tiere mehr töten, sondern nur noch Gott und den Menschen dienen. Er trat zunächst in einen Mönchsorden ein und wurde später zum Bischof gewählt.

Die Heiligenverehrung selbst ist fast so alt wie die Kirche. In der Frühzeit des Christentums wurden als Heilige ausschließlich Märtyrer verehrt, die ihr Bekenntnis zu Christus mit dem Leben bezahlten. Sie erhielten das Prädikat "sanctus", was für "heilig" steht.

Dies änderte sich mit dem Ende der Verfolgungszeit. Da wurde auch Verstorbenen (Kirchenvätern, Päpsten, Bischöfen), die sich durch besondere Tugenden und Verdienste ausgezeichnet hatten, solch eine Ehre zuteil.