Veddel. Das Auswanderermuseum BallinStadt auf der Veddel zeigt ab Donnerstag, 3. November, die Sonderausstellung "Weiße Sklaverei in Brasilien - Auswanderung in die Abhängigkeit". Sie beschreibt Erfahrungen von den insgesamt 50 000 Menschen, die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Brasilien ausgewandert waren, um dort als preiswerte Landarbeiter auf den Kaffeeplantagen die Sklaven zu ersetzen. Die neue Ausstellung läuft bis einschließlich 31. Dezember. Insgesamt 26 Tafeln zeigen Originalbilder aus verschiedenen Sammlungen und Dokumente. Mächtige Kaffeehändler in Brasilien beschäftigten damals die Einwanderer aus Europa als sogenannte Halbpächter.

Die Halbpachtverträge sahen eine Aufteilung des Ernteertrages vor zwischen Landeigentümer und dem, der das Land bearbeitete.

Diese Art der Auswanderung begann 1841 auf der Fazenda Ibicaba. Die Firma Vergueiro & Co. besaß ein Büro in Hamburg. Die Familie Vergueiro, eine einflussreiche Kaffee-Dynastie, übernahm die Kosten für Überfahrt, Nahrung und Unterkunft.

Das Museum wird später einzelne Teile der Sonderaustellung in die Hauptausstellung eingliedern.

Sonderausstellung "Weiße Sklaverei in Brasilien - Auswanderung in die Abhängigkeit", BallinStadt, Veddeler Bogen 2, 3. November bis 31. Dezember, täglich, 10 bis 16.30 Uhr.