Harburg. Die vier verkaufsoffenen Sonntage pro Jahr sorgen - zumindest bei gutem Wetter - für volle Innenstädte und volle Geschäfte. Dumm nur, dass Hamburg als Einheitsgemeinde dann Ladenöffnung im gesamten Stadtgebiet hat. Da zieht es viele Bewohner der südlichen Metropolregion nicht selten in die Hamburger Innenstadt, zu den Läden an Mönckebergstraße, Ballindamm und Jungfernstieg.

Die Harburger FDP hatte deshalb in der Bezirksversammlung beantragt, dass sich der Bezirk Harburg möglichst im Sommer einen eigenen Termin für einen verkaufsoffenen Sonntag wählt. Dann hätten Bewohner des Umlands eine bessere Möglichkeit, die Geschäfte in Harburg kennenzulernen.

Carsten Schuster (FDP) warb für die Annahme des Antrags: "Wir haben Interesse an Stärkung des Einzelhandel und wünschen Harburgs Aufstieg zum Oberzentrum". Doch er erntete keinerlei Zustimmung. Sabine Boeddinghaus (Linke) hatte zu Sonntagsöffnungen der Geschäfte von vornherein keine gute Meinung, weil am Sonntag nicht gearbeitet und das Verkaufspersonal nicht überlastet werden sollte. Und überhaupt würde sich unterm Strich, beim Kassensturz, für den Handel kein Vorteil ergeben, weil der Kunde nur eine begrenzte Menge Geld zur Verfügung hat. Diese Meinung vertrat auch ein Mann aus dem politisch entgegengesetzten Lager, Rainer Bliefernicht (CDU), Inhaber eines Spielwarengeschäfts in Buxtehude, sagte: "Das stimmt, der Bürger hat nicht mehr Geld. Der Einkauf wird nur verschoben von der Woche auf den Sonntag." Michael Dose (SPD) meinte: "Wir halten die bestehende Form mit den vier geöffneten Sonntagen für ausreichend."

Das Harburger Citymanagement, die Aktionsgemeinschaft Harburg und das BID Lüneburger Straße sind indes bemüht, die Angebotsvielfalt der Geschäfte zu verbessern.