Finkenwerder. Dieses Jahr feiert Finkenwerder 775-jähriges Bestehen. Aber voraussichtlich Ende Juli kommenden Jahres werden die knapp 12 000 Bewohner des ehemaligen Fischerdorfs noch mehr Grund zur Freude haben. Dann soll die lang ersehnte Umgehungsstraße südlich des Stadtteils fertiggestellt sein. Und die Zeit, in der sich der gesamte Lkw- und Pkw-Verkehr, darunter Zulieferer des Airbus-Werks und Berufspendler aus dem Landkreis Stade, durchs Innenstadtgebiet quälte, wird vorbei sein.

Damit auf der sogenannten Rüsch-Halbinsel neben Airbus weitere angesiedelte Gewerbe- und Industriebetriebe nicht doch von Lkw-Fahrern über die alte Ortsdurchfahrt angesteuert werden, will die Verwaltung die Innenstadtstrecke unattraktiv gestalten.

Und für die Anbindung der Industrie- und Gewerbebetriebe im Gebiet Rüschweg/Hein-Saß-Weg soll eine Straßenverbindung - ein sogenannter Bypass - über das Airbus-Gelände beim derzeitigen Bahnanschlusses entstehen. SPD- und CDU-Bürgerschaftsabgeordnete setzen sich dafür ein, werfen sich gegenseitig aber auch Untätigkeit oder Blockieren des Vorhabens vor. So Heiko Hecht (CDU): "Das Verhalten der SPD ist ein Armutszeugnis. Während sie in der Bürgerschaft dem Antrag zugestimmt hat, lehnen Wirtschaftssenator Frank Horch und Bezirksamtsleiter Markus Schreiber das Bypassprojekt ab." SPD-Bezirksabgeordneter Ralf Neubauer wünscht für die Verkehrsberuhigung Finkenwerders eine Bürgeranhörung. Termin vermutlich im Januar.