Die Ausfuhr von humanitären Hilfsgütern aus Deutschland wird immer schwieriger und aufwendiger durch einen unüberschaubaren Wust an Zollbestimmungen.

Schon Kurt Tucholsky hat die deutschen Behörden seiner Zeit bitterböse durch den Kakao gezogen. Der Liedermacher Reinhard Mey beschreibt viele Jahrzehnte später in einem Lied, wie ein Beamter ihm rät, "einen Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars, zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars" zu stellen.

Eine Stiftung soll sich eine Zollnummer besorgen, um alte, gebrauchte Spielsachen, Wintermäntel und medizinische Geräte in die Ukraine einführen zu dürfen, weil die Menschen diese Sachen dringend brauchen. Die Zollnummer bekommt die Stiftung aber nur, wenn sie eine Steuernummer angeben kann. Das kann sie nicht, weil sie eben eine Stiftung ist, keine Steuern zahlt und dementsprechend natürlich, das sollte einleuchten, keine Steuernummer hat.

Und ein Mitarbeiter der zuständigen Behörde erklärt auch noch zu allem Überfluss, dass die Globalisierung eben auch einiges schwieriger mache, und sich das Ganze sehr bürokratisch anhöre. Ja, das tut es.

Aber das ist nicht alles: Dieser ausufernde Zollbestimmungssalat entmutigt die Menschen hier in Deutschland, die bereit und willens sind, den Menschen im Ausland, denen es weitaus schlechter geht als uns, zu helfen. Und das lässt sich nicht mehr mit Humor nehmen.