Harburg. Die Diskussionen um die geplanten Wohnungslosenunterkünfte in Harburg entwickelt sich zum Dauerbrenner. Nachdem Harburgs SPD Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg angeblich aufgrund seines zögerlichen Verhaltens in Sachen Unterkünfte abwählen lassen will, zeigt die Sozialbehörde bei diesem Thema ebenfalls keine klare Linie.

Hieß es vergangene Woche noch, es würden Wohnungsmöglichkeiten an der Buxtehuder Straße, am Lewenwerder und Försterkamp geprüft, legt sich das Amt im Rahmen einer Anfrage des FDP-Bürgerschaftsabgeordneten Kurt duwe wieder auf Wetternstraße, Bremer Straße und Hasselwerder Straße fest. Die benannten Standorte bilden das Ergebnis für den Bezirk Harburg ab", heißt es in dem Papier. Zu dieser Schlussfolgerung sei die Arbeitsgruppe Gesamtkonzept öffentliche Unterbringung, die alle Möglichkeiten der Ausweitung- und Verdichtung bestehender Einrichtungen, die Reaktivierung aufgegebener Standorte, der Einrichtung neuer Liegenschaften sowie von den Bezirksämtern selbst benannte Liegenschaften gesprüft habe.

Demnach solle das Haus 1 an der Wetternstraße ausgebaut und Wohncontainer aufgestellt werden.

Bislang seien 164 Flüchtlinge und Odachlose in den Unterkünften an der Wetterstraße untergebracht. Werden die Pläne realisiert, werden es künftig sehr viel mehr sein. Demgegenüber leben in der unmittelbaren Nachbarschaft 294 Harburger in Einzel- und Mehrfamilienhäusern. "Ich habe den Senat gefragt, wie in diesem Zusammenhang bei Erweiterung des Wohnheimes die soziale Verträglichkeit bewertet wird", so Duwe. Für ein ausgewogenes Bevölkerungsverhältnis sei nicht die Größe einer Einrichtung entscheidend, sondern eine ausgewogene Belegungsstruktur mit sozialer Betreuung. Nachteilige Auswirkungen werden nicht befürchtet. Außerdem werden negative Marketing-Faktoren im Rahmen einer Vermarktung von Neubauten am nahe gelegenen Zehntland aufgrund einer Ausweitung der Unterkünfte ebenfalls verneint.