Durch die Beteiligung am Kohlekraftwerk seien alle Sparbemühungen “sinnlos“

Buchholz. Das Klimaschutzkonzept für Buchholz wird von Naturschützern boykottiert. Die Naturfreunde Nordheide wollen sich an dem Konzept, das zurzeit unter Beteiligung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden erarbeitet wird, nicht beteiligen. Es sei "sinnlos", so der Vorsitzende des Vereins Bernd Wenzel, solange die Stadt sich gleichzeitig am Bau eines Steinkohlekraftwerk in Brunsbüttel beteiligt. Dies sei eine "riesige CO2-Schleuder".

Zwar begrüßt er die in der Konzeptarbeit genannten Ideen, das Fahrradfahren in der Stadt zu fördern oder veraltete Haushaltgeräte durch sparsamere zu ersetzen. All dies wäre aus Sicht der Naturfreunde jedoch vergeblich. "Der zusätzliche Ausstoß von Kohlendioxid durch das Kraftwerk würde sämtliche Einsparungsmaßnahmen durch die Bürger zunichte machen", so Wenzel.

Die Stadt wolle einen Stromanteil von drei Megawatt aus dem Kohlekraftwerk beziehen. Um den damit verbundenen CO2-Ausstoß auszugleichen, müssten 195 000 alte Kühlschränke durch neue Geräte ersetzt werden. Das entspreche etwa dem Kühlschrankbedarf von zehn bis zwölf Städten der Größe Buchholz.

Für das Integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Buchholz haben Bewohner der Stadt und Vertreter von Firmen und Initiativen in mehreren Arbeitsgruppen Vorschläge, unter anderem für die Bereiche Mobilität, Wirtschaft, Verkehr und Privathaushalte, erarbeitet. Das Konzept, das Anfang 2012 vorliegen soll, kostet 60 000 Euro, gut die Hälfte zahlt der Bund.